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SIM-Lernziel: Mehr Persönlichkeit

Elitestudiengang bietet mehr als nur fundiertes Fachwissen

Die Universitäten tun sich immer schwerer, geeignete Studierende für ihre Studiengänge zu finden. Gleichzeitig bemängeln die Vertreter der freien Wirtschaft, dass ihnen gut ausgebildete Absolventen, gerade im Bereich der Ingenieurswissenschaften fehlen. Deshalb müssen sich die Unis Konzepte einfallen lassen und ihre Studiengänge attraktiver gestalten. Der Elitestudiengang “Systeme der Informations- und Multimediatechnik” (SIM) – ein Kooperationsprojekt der Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München – und das Elitenetzwerk Bayern (ENB) machen es vor: Sie bieten ihren Studierenden spezielle Persönlichkeits-Schulungen, um sie konkurrenzfähiger zu machen.

PD Dr. Wolfgang Gerstacker vom Lehrstuhl für Mobilkommunikation an der Universität Erlangen-Nürnberg kennt die Kritik der Wirtschaftsvertreter: “Moderne, global operierende Unternehmen monieren, dass die Absolventen zwar fachlich versiert sind, ihnen aber oftmals Soft Skills und Internationalität fehlen.” Hier versucht die Uni zusammen mit dem Elitenetzwerk gegenzusteuern: “Wir müssen unseren Studenten einen besonderen Studiengang bieten, der neben der technischen Ausbildung viel mehr bietet und unter anderem auch die Persönlichkeit schult”, so Gerstacker. Deshalb hat das ENB, in dessen Rahmen SIM fungiert, diesen Anspruch in sein Programm aufgenommen. Hochbegabte sollen die Möglichkeit bekommen, ihr Potential voll auszuschöpfen.

Die Studierenden von SIM konnten dann auch am Anfang des aktuellen Sommersemesters an einem ganz besonderen Wochenendseminar teilnehmen: Dr. Claudia Peus und Dr. Silke Weisweiler vom Center for Leadership and People Management der Universität München referierten über Themen wie Zeitmanagement, Self Management oder erfolgreiche Teamarbeit, natürlich alles auf Englisch, denn bei SIM handelt es sich um einen internationalen Studiengang

Das Augenmerk wurde auf Präsentationstechniken gelegt, schließlich sollen zukünftige SIM-Absolventen wichtige Positionen in Forschung und Lehre oder in der freien Wirtschaft einnehmen. Führungsqualitäten und Rhetorik müssen bereits im Vorfeld geschult werden, um sich später in Wissenschaft oder Beruf erfolgreich durchsetzen zu können.

Begleitet wurden die Studenten auf Schritt und Tritt mit einer Kamera. In Gruppenarbeit galt es Themen wie “Warum studiere ich bei SIM?” oder “SIM in 50 Jahren” zu erarbeiten und einen kurzen Vortrag darüber zu halten. Anschließend wurden das Filmmaterial gesichtet, wobei die Studierenden einiges über sich selbst lernen konnten: “Die Filmaufnahmen bei den Präsentationen fand ich sehr hilfreich,” sagt der SIM-Student Stefan Meier, “man bemerkt Details an sich, die man sonst nicht wahrnehmen würde.”

Generell war ein Anliegen des Seminars das eigene Verhalten zu reflektieren und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen. Wie wirkt meine Körpersprache, meine Stimme, mein Auftreten auf andere? Welche Ziele stecke ich mir und wie setze ich sie um? Wie kann ich mit meiner Zeit besser umgehen? All diesen Fragen galt es sich zu stellen und mögliche Verbesserungen aufzuzeigen. Hilfestellung boten hier wissenschaftliche Anleitungen wie die ALPEN-Methode oder die SMART-Regel.

Bereits nach wenigen Stunden zeigten sich positive Effekte: der Nervositätspegel der Studierenden sank und Dank der unterstützenden Anleitung von Dozentinnen und Kommilitonen, die auch kleinste Fehler wie z.B. Übersprungshandlungen zur Sprache brachten, konnten alle von ihnen ihre Präsentationstechniken deutlich verbessern.

Meistens nehmen die Studenten im Laufe ihres Masterstudiums mehrere solcher Seminar-Angebote war. Viele SIM-Studenten besuchen auch Soft Skill Kurse des ENB. Tobias Hager sieht man an, dass er schon einige davon absolviert hat, er wirkt bei seinem Vortrag selbstsicher und souverän. “Jeder Dozent legt auf etwas Anderes Wert. Man kann bei jedem dieser Seminare etwas Neues mitnehmen und an sich arbeiten.” Nach Abschluss ihres Studiums werden die Studenten das Erlernte umsetzen können, dann hoffentlich als internationale Führungskräfte oder herausragende Wissenschaftler.

Weitere Informationen für die Medien:

Joanna Kudanowska

Tel.: 09131/85 -27155

kudanowska@lnt.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 126/2009 vom 18.05.2009

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