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Infos zum Thema “Patientenverfügung”

Neues Fachbuch gibt Antworten auf aktuelle Fragen

Was sollte man als Patient bei der Abfassung einer Patientenverfügung beachten? Was müssen Ärztinnen, Ärzte und Pflegende zum Thema wissen? Wie kann man bei moralischen oder rechtlichen Konfliktfällen vorgehen und gute Lösungen finden? Antworten auf diese Fragen gibt jetzt ein neues Fachbuch: Die Professur für Ethik in der Medizin und das Klinische Ethikkomitee des Universitätsklinikums Erlangen dokumentieren darin den aktuellen Sachstand zum Thema Patientenverfügung und Ethik. Der 338 Seiten starke Band mit Grundlagen und Anwendungsbeispielen für den Umgang mit Patientenwille und Verfügungen basiert auf Forschungsergebnissen und Veranstaltungen an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Der von Prof. Andreas Frewer (Professur für Ethik in der Medizin), Dr. Uwe Fahr (Geschäftsstelle des Ethikkomitees) und Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Rascher (Direktor der Kinderklinik) herausgegebene Band1 antwortet auf diese und viele weitere Fragen von Theorie und Praxis. 40 Autoren beleuchten alle Aspekte von Patientenverfügung und guter Betreuung im klinischen Alltag. Beteiligt sind dabei nicht nur Ärzteschaft und Pflege, sondern eine Reihe von Experten aus Philosophie, Ethik, Recht, Theologie und Sozialwissenschaften stellt sich den schwierigen Fragen der Betreuung am Lebensende mit ihren moralischen Konflikten. Dabei äußern sich erstmals seit Inkrafttreten des Gesetzes zum 1. September 2009 prominente Fachleute mit interdisziplinärer Perspektive, etwa der Präsident der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe – “Patientenverfügungen und Ethikberatung in der Praxis” – oder der ehemalige Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof, Klaus Kutzer: “Rechtslage und Entwicklung des parlamentarischen Verfahrens zur Patientenverfügung”.

Viele Menschen überlegen, eine Patientenverfügung auszufüllen

Empirische Untersuchungen zu Beratungssituationen und Erfahrungsberichte u. a. aus Nürnberg, Würzburg, Jena, Erlangen, Offenbach, Frankfurt am Main sowie den USA zeigen die breite Relevanz des Themas Patientenverfügung. Derzeit haben etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland ein Formular ausgefüllt, sehr viel mehr planen dies. Beratung durch Medizin und Ethik kann hier wichtige Fragen vorausschauend behandeln und häufig auftretende Probleme vermeiden.

Das Klinische Ethikkomitee hat den Umgang mit Patientenverfügungen am Universitätsklinikum Erlangen untersucht und u. a. Empfehlungen für den Umgang mit Wiederbelebung und Vorausverfügungen erarbeitet. Das deutsche und auch das österreichische Gesetz zur Patientenverfügung sowie eine Richtlinie der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften werden auf dem neuesten Stand kommentiert.

“Wie erstelle ich meine Patientenverfügung?”, so fragt ein Beitrag des Bandes ganz direkt. Das umfangreiche Fachbuch gibt allgemeinverständliche und fachlich vertiefende Informationen zu allen Aspekten dieses gesellschaftlich wichtigen wie auch brisanten Themas.

Weitere Informationen im Internet unter www.ethikkomitee.med.uni-erlangen.de

1 Frewer, A./Fahr, U./Rascher, W., 2009: Patientenverfügung und Ethik. ISBN 978-3-8260-4249-5.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Andreas Frewer

Tel.: 09131/85-26431

Andreas.Frewer@ethik.med.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 318/2009 vom 23.11.2009

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