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Arabische Weltbilder im Fokus

FAU-Kulturgeographin für Dissertation ausgezeichnet

Dr. Shadia Husseini de Araújo vom Lehrstuhl für Kulturgeographie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist auf der Jahrestagung der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient“ (DAVO) in Berlin mit dem Dissertationspreis der deutschsprachigen Nahostforschung ausgezeichnet worden. In ihrer Dissertation untersucht die Forscherin, welche Weltbilder in Texten und Karikaturen wichtiger internationaler arabischsprachiger Zeitungen hergestellt bzw. wiedergegeben werden.

dr-husseini / Foto: privat

Dr. Shadia Husseini de Araújo untersucht welche
Weltbilder in Texten und Karikaturen wichtiger
internationaler arabischsprachiger Zeitungen
hergestellt bzw. wiedergegeben werden.
Foto: privat

Seit dem 11. September 2001 wurden einige Forschungsarbeiten vorgelegt, die geopolitische Diskurse in westlichen Medien und durch westliche Politiker analysieren. Studien, die Medien in außereuropäischen Sprachen oder andere entsprechende Quellen in einer entsprechenden Perspektive untersuchen, existieren bislang kaum. Shadia Husseini de Araújo trägt hier dazu bei, eine Forschungslücke zu schließen.

Die Wissenschaftlerin arbeitete bei ihrer Untersuchung heraus, dass der „Kampf der Kulturen“, wie er in zahlreichen Medien in Europa und Nordamerika behauptet wurde, in den arabischen Zeitungen weder als realistisches Zukunftsszenario auftaucht, noch ähnliche Konstruktionen mit umgekehrten Vorzeichen von Gut und Böse aufgebaut oder wiedergegeben werden. Im Vordergrund stehe vielmehr eine scheinbar ausweglose, postkoloniale Gegenwart, sagt Dr. Shadia Husseini de Araújo. „Am Vorabend der aktuellen Umbrüche und Revolutionen beschreiben die untersuchten Medien die arabische Welt als unterworfen, ausgebeutet, marginalisiert und gekennzeichnet durch eine tiefe Kluft zwischen Regime und Volk.“

Dr. Shadia Husseini de Araújo hat Geographie, Arabistik und Islamwissenschaften an der Universität Münster studiert. Von 2006 bis 2009 war sie Stipendiatin im Graduiertenkolleg des Projektes „Der Humanismus in der Epoche der Globalisierung: ein interkultureller Dialog über Kultur, Menschheit und Werte“ am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Seit 2009 arbeitet sie am Lehrstuhl für Kulturgeographie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und forscht hier zu Integrations- und Diversitätspolitiken deutscher Kommunen sowie insbesondere zur Konstitution muslimischer Diaspora-Gemeinschaften in Brasilien

Weitere Informationen für die Medien:

Florian Weber
Tel.: 09131/85-23300
florian.weber@geographie.uni-erlangen.de

Dr. Shadia Husseini de Araújo
shusseini@geographie.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 52/2011 vom 25.10.2011

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