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Stürzen im Alter vorbeugen

Erlanger Forscher suchen 25 Arztpraxen für wissenschaftliche Studie

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Rund ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt wenigstens einmal im Jahr, und mit zunehmendem Alter wächst für die Senioren die Gefahr zu fallen stetig an. Um die Folgen von Stürzen zu therapieren bzw. Stürze ganz zu verhindern haben die Wissenschaftler des Instituts für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg ein Sturzpräventionsprogramm entwickelt. Dessen Wirksamkeit wollen sie jetzt in einer gemeinsamen Studie mit der TU München testen. Dazu suchen die Forscher 25 Haus- und Allgemeinärzte aus der Region Oberfranken (Bamberg, Bayreuth, Coburg und Forchheim).

Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, ob das Erlanger Sturzpräventionsprogramm die Häufigkeit von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen tatsächlich verringert. Außerdem wollen die Wissenschaftler erforschen, wie das Programm Sturzrisikofaktoren, Lebensqualität und körperliche Aktivität der Senioren beeinflusst. Parallel dazu sollen im hausärztlichen Bereich standardisierte diagnostische Maßnahmen zum Erkennen von sturzgefährdeten Patienten etabliert werden. Zusammen mit Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern oder Übungsleitern werden 13 Praxen ein 16-wöchiges Sturzpräventionsprogramm bei zehn bis 15 Risikopatienten durchführen. Die anderen zwölf Praxen untersuchen zehn bis 15 Risikopatienten über den gleichen Zeitraum ohne zusätzliche Maßnahme. Die Einteilung erfolgt per Los.

2Jeder Dritte über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr, ein hoher Anteil davon sogar mehrmals. Bei den über 80-Jährigen ist es bereits jeder Zweite", sagt Dr. Ellen Freiberger vom Institut für Sportwissenschaft und Sport. "Durch Stürze erleiden allein in Deutschland jährlich 130.000 bis 150.000 Menschen Oberschenkelhalsfrakturen. Rund 10.000 der Betroffenen sterben im Laufe des ersten Jahres, etwa 30.000 bleiben dauerhaft pflegebedürftig." Auch ohne größere Verletzungen bleibe bei Betroffenen häufig die Angst vor weiteren Stürzen, eine Einschränkung der Mobilität und der Lebensqualität.

Weitere Informationen und Anmeldung: Dr. Ellen Freiberger, Tel. 09131/85-28190, Ellen.Freiberger@sport.uni-erlangen.de oder im Internet unter www.sport.uni-erlangen.de

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Dr. Ellen Freiberger
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uni | mediendienst | forschung Nr. 22/2009 vom 18.05.2009

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