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Wechselwirkungen bei Diabetes

Forscher untersuchen Ursachen von Medikamentennebenwirkungen

Patienten, die unter Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2) leiden, werden häufig durch weitere Krankheiten, z.B. Bluthochdruck, beeinträchtigt. Da jede dieser Erkrankungen mit Medikamenten behandelt wird, treten sehr häufig Wechselwirkungen auf. Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg vom Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie (Prof. Dr. Martin Fromm) konnten zeigen, dass diese unerwünschten Begleiterscheinigungen oftmals in der Leber entstehen. Die in der Wissenschaftszeitschrift der American Diabetes Association hochrangig veröffentlichten Ergebnisse sollen in Zukunft dazu beitragen, Wechselwirkungen verschiedener Arzneien bei kardiovaskulären Erkrankungen zu mindern oder gar zu verhindern.

Neben Diabetes- und Blutdruckmedikamenten gehören beispielsweise auch Lipidsenker, d.h. Arzneimittel gegen einen erhöhten Blutfettspiegel, zu der Gruppe von Medikamenten, die ihre Wirkung in der Leber erzielen. Die Wirkstoffe werden dort sowohl aufgenommen als auch nach getaner Arbeit wieder abgebaut. Die Forschungsergebnisse der Erlanger Mediziner zeigen, dass an der Aufnahme der Arzneimittel aus dem Blut in die Leber häufig sogenannte Aufnahme-Transporter (Eiweißstoffe) beteiligt sind. Diese werden oft von den verschiedenen Medikamenten direkt beeinflusst, wodurch die erwünschte Wirkung der Arzneimittel abgeschwächt wird und verstärkt Nebenwirkungen auftreten können.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Martin Fromm
Tel.: 09131/85-22772
fromm@pharmakologie.med.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 04/2009 vom 16.01.2009

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