Zum Tod von Prof. Dr. Bernhard Klaus


Prof. Dr. Bernhard Klaus, Emeritus des Instituts für Theologie der Universität Erlangen-Nürnberg, ist am Donnerstag, 25. September 2008, im Alter von 95 Jahren verstorben. Die Gründung der Abteilung Christliche Publizistik am Lehrstuhl für Praktische Theologie ist ihm zu verdanken.

Der gebürtige Brandenburger Bernhard Klaus hatte Theologie und Musikwissenschaften in Bethel, Halle und Berlin studiert. Dort wurde er promoviert mit einer liturgiewissenschaftlichen Arbeit, die ihm die Lehre vom Gottesdienst als sein besonderes Arbeitsfeld erschloss. Nach dem Krieg war Bernhard Klaus zunächst Pfarrer in Weißenburg, dann Religionslehrer in Erlangen, wo er eine Habilitationsschrift über den Nürnberger Reformator Veit Dietrich verfasste. Im Jahr 1959 wurde er zunächst als außerordentlicher Professor an die Theologische Fakultät in Erlangen berufen. 1964 übernahm er den Lehrstuhl für Praktische Theologie, den er bis 1980 inne hatte.

Einer Anregung aus der bayerischen Landessynode der evangelischen Kirche im Jahr 1964 folgend, gründete er 1966 die Abteilung für Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Aufgabe sollte es sein, die Wesensgesetze der technischen Medien zu analysieren und die Möglichkeiten zu überprüfen, die sie für Predigt, Unterricht und Seelsorge boten. Die Botschaft der Kirche sollte in neuen Formen auch Menschen erreichen, die nicht mehr den Gottesdienst besuchten, für kirchliche Hörfunk- und Fernsehsendungen jedoch ansprechbar waren. Seine Auffassungen davon fasste Prof. Klaus in seinem 1969 erschienenen Buch „Massenmedien im Dienst der Kirche“ zusammen. Weitere Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit lagen in der Liturgik und Homiletik.

Prof. Bernhard Klaus war Ehrenvorsitzender des gemeinnützigen Vereins von Dozenten und Medienvertretern, der die Basis für den 1999 gegründeten „Christliche Publizistik Verlag“ bildet.

uni | mediendienst | aktuell Nr. 310/2008 vom 26.09.2008

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