Von Fledermäusen und Heuschrecken


Kolloquium zum Abschied von Professor Otto von Helversen

Um Sackflügel- und Blumenfledermäuse, die Navigationsleistungen von Wüstenameisen und das Gehör von Heuschrecken drehen sich am 19. und 20. September 2008 die Beiträge zu einem Festkolloquium für Prof. Dr. Otto von Helversen, Inhaber des Lehrstuhls für Zoologie II der Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. v. Helversen geht am 30. September 2008 in den Ruhestand. Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeiter seines Teams geben dem international anerkannten Zoologen mit diesem Wissenschaftlertreffen zum Abschied die Ehre. Beginn ist am Freitagabend um 18.30 Uhr und am Samstag um 9.00 Uhr; Veranstaltungsort ist der Hörsaal A im Biologikum, Staudtstraße 5 in Erlangen.

Elfenbeinkopf

Die griechische Nymphenfledermaus wurde 2001
von einer Forschungsgruppe um Prof. Dr. Otto
von Helversen entdeckt. Foto: Otto von Helversen

Vor allem die Erforschung der ökologischen Ansprüche und des Verhaltens von Fledermäusen hat Professor von Helversen auch in einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Über Details der Lebensweise dieser nachtaktiven Säugetiere - wie Jagdgewohnheiten und Paarungsverhalten - bleibt selbst bei einheimischen Arten noch vieles herauszufinden. Das ist um so dringender, als der Bestand in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen hat, so dass Schutzmaßnahmen angebracht sind, um gegenzusteuern.

Blumenfledermäuse im Tropenhaus
Außergewöhnlich sind die Forschungen über Blumenfledermäuse, die sich wie Kolibris von Nektar ernähren. In vier tropischen Gewächshäusern hält das zoologische Institut der Universität Erlangen-Nürnberg seit vielen Jahren eine Kolonie von derzeit sieben verschiedenen Blumenfledermausarten, deren Vorfahren aus dem Regenwald Venezuelas stammen. So können viele Aspekte ihres Verhalten unter kontrollierten Bedingungen untersucht werden. Darüber hinaus befasst sich der Lehrstuhl mit der akustischen Kommunikation verschiedener Heuschreckenarten. In einem übergreifenden Ansatz wird die Entwicklung neuer Spezies durch genetische Ausdifferenzierung verfolgt.

Zur Person:
Otto von Helversen, geboren 1943, studierte Biologie und Mathematik in Mainz, Tübingen und Freiburg. Die Dissertation (1970) und die Habilitation (1978) fanden an der Universität von Freiburg statt. Den Lehrstuhl für Zoologie an der Universität Erlangen-Nürnberg hat er 1979 übernommen.

uni | mediendienst | aktuell Nr. 299/2008 vom 16.09.2008

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