Europameisterin erhält neue Niere


Nach Gold und Silber Transplantation im Erlanger Uniklinikum

Nur kurze Zeit zum Feiern blieb Katrin Bremer nach dem Gewinn der Gold- und der Silbermedaille im Einzel- und Mixed-Wettbewerb Tischtennis am ersten Tag der 5. Europameisterschaften der Transplantierten und Dialysepatienten (ETDG) in Würzburg (31. August bis 7. September 2008). Die Starts in zwei weiteren Disziplinen musste die Mitorganisatorin der Meisterschaften dann absagen. Der Anlass dafür war allerdings ein sehr freudiger: Wenige Stunden nachdem die 44-Jährige den ersten Sieg für das deutsche Team errungen hatte, erreichte sie vom Erlanger Universitätsklinikum die jahrelang ersehnte Nachricht, dass eine Spenderniere für sie bereitstehe.

Katrin Bremer

Europameisterin Katrin Bremer mit
Ehemann, Prof. Peik Bremer.
Foto: Uniklinikum Erlangen

Noch in der Nacht brach Katrin Bremer nach Erlangen auf und wurde am folgenden Tag (2. September 2008) im Universitätsklinikum von einem Operationsteam der Urologischen Klinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Bernd Wullich) erfolgreich transplantiert. Drei Tage nach der Operation appelliert die frisch Transplantierte, die sich seit Jahren im Verein TransDia u. a. für die Förderdung der Organspendebereitschaft einsetzt, an die Öffentlichkeit: „In Deutschland sterben täglich drei Menschen, denen eine Organtransplantation das Leben hätte retten können. Werden Sie Organspender!“ Deutschlandweit warten derzeit annähernd 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan, in Bayern sind es rund 1.700. Mehr als 100 Nierentransplantationen werden in Erlangen jährlich durchgeführt, aber die Wartezeit beträgt in der Regel zwischen fünf und zehn Jahre. „Wir müssen die Bereitschaft zur Organspende angesichts solcher Wartezeiten dringend verbessern“, sagt Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt, Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, in der Katrin Bremer betreut wird.

Für die in Randersacker bei Würzburg lebende Ärztin war dies die zweite Implantation einer Niere. Kurz vor dem Abitur hatten ihre Nieren die Funktion eingestellt. Die damals 20-Jährige musste in der Folge drei Mal pro Woche zur Dialyse, bis sie 1986 das erste Spenderorgan eingepflanzt bekam. 14 Jahre später stellte die Spenderniere die Arbeit ein. Seither musste die Medizinerin wieder zur Blutwäsche und hoffte auf eine zweite Transplantation.
Euphorisch gefeiert wurde die Nachricht von der gelungenen Transplantation bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Europameisterschaften der Transplantierten und Dialysepa-­tienten in Würzburg, denen das Schicksal von Katrin Bremer Mut macht. Geplant ist jetzt eine Live-Videoeinblendung aus der Erlanger Klinik bei der Abschlussveranstaltung der Meisterschaften mit 450 Sportlerinnen und Sportlern aus 23 Ländern.

Informationen zur Organspende: www.organspende-info.de
Informationen zum Verein TransDia: www.TransDia.de
Informationen zu den European Transplant and Dialysis Games (ETDG): www.etdg2008.com

Weitere Informationen für die Medien

Dr. Miriam Opgenoorth
Tel.: 09131/85-39002
med4@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 288/2008 vom 05.09.2008

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