Woche des Sehens an der Augenklinik


„Frühvorsorge rettet Augenlicht“ / Infotag für Eltern am 10. Oktober

Vom 9. bis 15. Oktober 2008 findet die bundesweite Aktion „Woche des Sehens“ statt. Das diesjährige Motto: „Frühvorsorge rettet Augenlicht“. Über die Bedeutung der Frühvorsorge und Therapie von Augenerkrankungen im Kindesalter informiert die Universitäts-Augenklinik (Direktor: Prof. Dr. Friedrich Kruse) am Freitag, dem 10. Oktober 2008, im Großen Hörsaal des Kopfklinikums (Schwabachanlage 6, Erlangen) ab 16 Uhr. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es in der Tiefgarage des Kopfklinikums.

Untersuchung des vorderen Augenabschittes
mit der Spaltlampe. Foto: Uni-Klinikum

Das Kind wird nicht mit seiner vollen Sehkraft geboren. Das Sehvermögen muss sich erst entwickeln. Dies geschieht in den ersten Lebensjahren und ist ein überaus komplexer Vorgang, der gerade im Baby- und Kleinkindalter sehr störanfällig ist. „Augenerkrankungen in dieser so genannten sensitiven Phase führen, wenn sie nicht erkannt werden, zu einem Stopp der Sehentwicklung, die im nach hinein nicht mehr behoben werden kann“, sagte Prof. Kruse. Um diese als Amblyopie oder Schwachsichtigkeit bezeichnete Sehschwäche zu vermeiden, ist sowohl die Früherkennung als auch die frühest mögliche Therapie unumgänglich.

Ursachen für die kindliche Sehschwäche sind vor allem unerkannte Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder auch Stabsichtigkeit. Diese so genannten optischen Brechungsfehler können durch eine Brille, die auch schon mal im Babyalter nötig ist, behoben werden. Die häufigste Ursache für das Entstehen einer Sehschwäche in den ersten Lebensmonaten ist jedoch unerkanntes und unbehandeltes Schielen. Augenärzte fordern deshalb die fachärztliche Prüfung des frühkindlichen Sehvermögens innerhalb des ersten Lebensjahres bei jeglicher Auffälligkeit oder bei bekannter familiärer Belastung. „Spätestens im dritten Lebensjahr jedoch sollte eine Untersuchung der kindlichen Sehfunktionen auf fachärztlicher, kompetenter Grundlage erfolgen“, empfiehlt Prof. Kruse.

Kinder warten auf die Voruntersuchung
in der Sehschule der Augenklinik.
Foto: Uni-Klinikum

Grauer Star bei Kindern muss frühest möglich behandelt werden
Neben diesen typischen Kinderkrankheiten kommen jedoch auch Erkrankungen vor, die normalerweise erst im Erwachsenenalter auftreten. So gibt es auch beim Kind auch einen angeborenen Grauen Star (Trübung der Augenlinse) und Grünen Star (Glaukom). „Da diese Erkrankungen bei Nicht-Erkennung nicht nur zur Sehschwäche, sondern auch zur Erblindung führen können, ist eine frühest mögliche Behandlung teilweise sogar schon in den ersten Lebenswochen notwendig“, so Prof. Kruse.

Mit der jährlichen „Woche des Sehens“ wollen die Augenärzte auf die Bedeutung von gutem Sehvermögen und die Ursachen von Blindheit aufmerksam machen. „Gutes Sehen ist nicht selbstverständlich. Dies wird einem erst bewusst, wenn die eigene Sehleistung nachlässt oder sogar Erblindung droht“, sagte Prof. Kruse.

Weitere Informationen für die Medien

Prof. Dr. Friedrich Kruse
Tel.: 09131/85-34477
Friedrich.Kruse@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 321/2008 vom 08.10.2008

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