Vortrag über Leben und Wirken der Mathematikerin Emmy Noether
Die Erlanger Mathematikerin Emmy Noether steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der nach ihr benannten Vorlesungsreihe an der Universität Erlangen-Nürnberg. Professor Knut Radbruch aus Kaiserslautern berichtet am 4. Juni 2008 über das wechselvolle Leben der Wissenschaftlerin in seinem Vortrag „Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit“. Beginn ist um 18.00 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses.
Emmy Noether
Als Emmy Noether 1935 völlig überraschend im Alter von nur 53 Jahren starb, nannte sie der russische Mathematiker Paul Alexandroff in seiner Moskauer Gedenkrede „die berühmteste Mathematikerin, die jemals gelebt hat“. Trotz Hindernissen im Überfluss hat Emmy Noether Gehalt und Gestalt der Mathematik im 20. Jahrhundert entscheidend mitprägen können, weil ihr eine völlig neuartige und in der detaillierten Ausformung auch einmalige Realisierung von Wissenschaft als Lebensform gelungen ist. Sie hat völlig neue Methoden und Sichtweisen in die Mathematik eingeführt, die bis in die Gegenwart nichts von ihrer kreativen Dynamik eingebüßt haben.
Emmy Noether war eine der ersten Frauen, die an der Erlanger Universität studierten. Mit 25 Jahren erlangte sie die Doktorwürde. Doch erst zwölf Jahre später wurde ihr an der Universität Göttingen die Lehrbefugnis erteilt. Die Nazis entzogen Emmy Noether, die jüdischer Abstammung war, 1933 die Lehrberechtigung. Die Mathematikerin emigrierte in die USA, wo sie zwei Jahre später starb.
Die Emmy-Noether-Vorlesung
Mit der Emmy-Noether-Vorlesung erinnert die Universität Erlangen-Nürnberg an den Tag, an dem die Mathematikerin ihre hart erkämpfte Zulassung als Dozentin an einer Hochschule erhielt - den 5. Juni 1919 - und stellt Frauen in der Wissenschaft vor. Das Jahr der Mathematik gibt Anlass, einer breiteren Öffentlichkeit Verständnis für Leben und Werk der „berühmtesten Mathematikerin“ zu vermitteln.
Weitere Informationen für die Medien
Dr. Sabina Enzelberger
Büro der Frauenbeauftragten
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uni | mediendienst | aktuell Nr. 153/2008 vom 16.05.2008