Die Uni präsentiert ihre Kunstschätze


100 Meisterzeichnungen erstmals seit 30 Jahren wieder in der Öffentlichkeit

Vom 6. März bis 8. Juni 2008 präsentiert die Universität Erlangen-Nürnberg ihre größten Schätze der Öffentlichkeit und zeigt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg rund 100 Meisterzeichnungen aus ihrer Graphischen Sammlung. Die Ausstellung vermittelt ein facettenreiches Bild von zwei Jahrhunderten deutscher Zeichenkunst. Zu sehen sind unter anderem Werke der großen Meis­ter des 15. Jahrhunderts, zum Beispiel von Albrecht Dürer, Hans Baldung, Lucas Cranach und Albrecht Altdorfer. Eines der berühmtesten Blätter ist das Selbstbildnis des jungen Albrecht Dürer aus dem Jahre 1492. Weltweit sind nur noch zwei weitere Selbstporträts des jungen Dürer bekannt: Eines befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York, das andere im Louvre in Paris.

Dürers berühmtes Selbstporträt aus dem
Jahr 1492 ist einer der größten Schätze in
der Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg.
Foto: Universitätsbibliothek

Nach mehr als 30 Jahren in den Archiven werden erstmals wieder Teile der Graphischen Sammlung der Öffentlichkeit präsentiert. Die einzigartige Kollektion der Erlanger Universitätsbibliothek umfasst insgesamt rund 7000 Blätter - Handzeichnungen, Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte. Die etwa 1700 Zeichnungen gehören zu den größten Schätzen der Universität, um die sie viele Museen auf der ganzen Welt beneiden.

Aber nicht nur den weltberühmten Hauptwerken, sondern auch der Herkunft des einmaligen Ensembles verdankt die Sammlung ihren besonderen Rang. Nirgendwo sonst finden sich so geschlossene und dichte Werkkomplexe zur deutschen Zeichenkunst des 15 und 16. Jahrhunderts. Im Kern handelt es sich um einen über Genera­tionen gewachsenen Fundus zeichnerischer Werkstattmaterialien, der als Mustersammlung von einer Künstlerwerkstatt auf die nächste übertragen wurde. Eine zentrale Rolle spielt dabei die große Gruppe von Zeichnungen aus dem engeren Werkstatt umkreis von Dürers Lehrer Michael Wolgemut. Die Blätter vermitteln interessante Einblicke in die Werkstattgewohnheiten speziell der Nürnberger Künstler an der Schwelle vom 15. zum 16. Jahrhundert.

Ein markgräfliches Erbe
Die Universität Erlangen-Nürnberg besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen altdeutscher Zeichnungen. Viel deutet darauf hin, dass die Sammlung im 17. Jahrhundert in Nürnberg zusammengeführt und nur wenig später von einem Ansbacher Markgrafen für seine Kunstkammer erworben wurde. Nach der Abdankung des letzten Markgrafen im Jahre 1791 fielen die beiden Fürstentümer und damit auch die Kunstschätze an den König von Preußen. Der machte im Jahre 1805 die Ansbacher Hofbibliothek, zu der auch die Sammlung gehörte, seiner neuen Universität Erlangen zum Geschenk.

Die Ausstellung ist Dienstag und Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr sowie Mittwoch 10 bis 21 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.gnm.de.

Weitere Informationen für die Medien

Dr. Christina Hofmann-Randall
Tel.: 09131/85-22158
christina.hofmann@bib.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 70/2008 vom 4.03.2008

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