200-Jahr-Feier


Physikalisch-Medizinische Sozietät zu Erlangen feiert Geburtstag

Die Physikalisch-Medizinische Sozietät zu Erlangen, auch bekannt als Societas physico-medica Erlangensis, feiert am Mittwoch, 18. Juni 2008, im Erlanger Schloss ihren 200. Geburtstag. Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, und einem Vortrag von Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel, Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin, zur Frühgeschichte der Physico-Medica, wird Prof. Dr. Vasilis Ntziachristos, Direktor des Instituts für Biologische und Medizinische Bildgebung am GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, den Festvortrag zum Thema „Illuminating Post-Genome Biology with Tomographic Photonic Imaging“ halten. Die Physikalisch-Medizinische Sozietät zu Erlangen war am 20. März 1808 mit dem Ziel gegründet worden, „Gedanken, Beobachtungen und Erfahrungen aus allen Gebieten der Naturwissenschaften, der Technik und der Medizin auszutauschen“. Derzeit zählt die Sozietät 483 Mitglieder im In- und Ausland.

Die ersten „Statuten und Gesetze“ der Sozietät datieren vom 27. April 1808. Sie entstand trotz oder vielleicht gerade wegen der Napoleonischen Kriege. Erlangen war von 1791 bis 1810 preußisch, aber von 1806 bis 1810 von französischen Truppen besetzt. Christian Friedrich Harles(s), einer der Mitbegründer und erster Vorsitzende der Sozietät, brachte deren Einrichtung ausdrücklich mit der „Calamität der Zeit“ in ursächlichen Zusammenhang. Zur 100-Jahr-Feier 1908 würdigte ihr damaliger Direktor Max Noether die Physico-Medica als „älteste aller kleineren Gesellschaften in Deutschland, die zugleich die Medizin und die Naturwissenschaften gepflegt haben und über einen lokalen Kreis hinaus an die Öffentlichkeit getreten sind“. 1958 hatte sich im Anschluss an die 150-Jahr-Feier der Physikalisch-Medizinischen Sozietät die Medizinische Gesellschaft konstituiert und von der Sozietät getrennt. Nun, zur 200-Jahr-Feier, haben sich beide unter dem alten Namen wieder vereint. Die 1958 vom Vorstand und vielen Mitgliedern erstrebte Erweiterung der Sozietät in den Bereich der Geisteswissenschaft hinein und hin zu einer Fränkischen Akademie unterblieb allerdings aus verschiedenen Gründen.

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. Willi A. Kalender
Tel.: 09131/85-22310
willi.kalender@imp.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 185/2008 vom 16.06.2008

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