Neue Strategien in der Epilepsietherapie


Internationales Symposium an der Neurologischen Klinik

Die Top-Experten der internationalen Epilepsie-Forschung treffen sich am 6. und 7. Juni 2008 in Erlangen. Prof. Dr. Hermann Stefan, Leiter des Epilepsiezentrums in der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Stefan Schwab), wird rund 40 Epilepsie-Experten, Grundlagenforscher und klinische Wissenschaftler aus zehn Ländern zum 4. Kolloquium „Therapeutic Strategies: New Treatment Approaches, Monitoring and Study Designs“ begrüßen. Beim Kolloquium stellen Wissenschaftler aus Europa, USA und China innovative Epilepsie-Behandlungsverfahren nicht nur aus dem Bereich der medikamentösen, sondern auch der operativen Therapie und der Elektro- bzw. Magnetstimulation vor.

„Wichtig für uns Wissenschaftler ist es, den Erfolg einer Therapie objektiv festzustellen“, sagte Prof. Stefan. Daher komme neben Patientenangaben zu Behandlungseffekten neuen, so genannten Surrogatmarkern der Epileptogenizität große Bedeutung zu. „Die Surrogatmarker sind bestimmte Messgrößen, mit denen die Wirksamkeit einer Therapie verlässlicher nachgewiesen werden kann“, erläuterte Prof. Stefan. Sein Mitarbeiter Dr. Rüdiger Hopfengärtner wird beim Symposium ein neues Verfahren zur Anfallserkennung vorstellen, das bei tage- und wochenlangen elektroenzephalografischen (EEG) Langzeitableitungen Anwendung findet. Das EEG ermöglicht es, die elektrische Aktivität im Gehirn zu messen und Spannungsveränderungen vor und während eines epileptischen Anfalles festzustellen. Das neue Analyse-Verfahren wurde zuerst in Erlangen in die Routinediagnostik eingeführt und kann die Therapiestrategien bei sehr schwer behandelbaren Patienten deutlich verbessern. Der Vorteil für Patienten ist, dass z. B. Medikamente individueller eingesetzt und deren Wirksamkeit objektiver ermittelt werden kann.

In Zusammenarbeit mit Siemens und der Neuroradiologischen Abteilung des Uni-Klinikums (Leiter Prof. Dr. Arnd Dörfler) werden spektroskopische Messungen hemmender Botenstoffe im Gehirn (PD Dr. Thilo Hammen, Erlangen) vorgestellt. Der finnische Epilepsie-Experte Prof. Dr. I. Karatishvili wird weitere bildgebende Verfahren - z. B. die Magnetresonanztomographie - vorstellen, mit Hilfe derer ein Behandlungsverlauf präziser vorhergesagt werden kann. Die neuen Methoden sollen dazu beitragen, dass die Epilepsie-Behandlung für Betroffene noch sicherer und effizienter wird. Weitere Infos unter: www.epilepsiezentrum.uk-erlangen.de

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Hermann Stefan
Telefon: 09131/85-34541
hermann.stefan@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 182/2008 vom 5.06.2008

Nach oben