Der junge Bach und seine Vorbilder


Erlanger Erstaufführung von Bachs neu entdecktem Orgelwerk

Prof. Konrad Klek, Inhaber der Professur für Kirchenmusik und Universitätsmusikdirektor der Universität Erlangen-Nürnberg, wird im Orgelkonzert zum Todestag Johann Sebastian Bachs am Montag, 28. Juli 2008, eine neu entdeckte Choralfantasie „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“ von Johann Sebastian Bach spielen. Das Orgelwerk wurde vor wenigen Monaten in Halle erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Frühwerk des späteren Leipziger Thomaskantors steht im Kontext seiner Lehrjahre bei norddeutschen Orgelmeistern. Unter dem Motto „Bach & Böhm“ stellt das Konzertprogramm einschlägige Vorbilder für das Komponieren des jungen Bach vor. Eine zentrale Stellung kommt dabei dem Lüneburger Organisten Georg Böhm zu, bei dem Bach in die Lehre ging. Das Konzert findet um 20.00 Uhr in der Neustädter Universitätskirche in Erlangen statt.

Im Konzert wird außerdem die große Choralfantasie „An Wasserflüssen Babylon“ des Hamburger Meisters Johann Adam Reinken zu hören sein, die Bach als direktes Vorbild diente. Reinkens Stück wird in der Fassung der Abschrift gespielt, die der 15-jährige Bach im Jahr 1700 bei Böhm anfertigte. Dieses Manuskript wurde erst im Jahr 2005 in Weimar entdeckt und belegt die bisher nur vermutete Schülerschaft Bachs bei Böhm.

Neben den Choralfantasien erklingen von Bach wie Böhm virtuose Präludien und Fugen sowie Choralpartiten, deren Form Bach bei Böhm entlehnte und später nicht mehr weiter verfolgte. Das Konzert erschließt als Höreindruck die frappierende stilistische Nähe des jungen Bach zu seinen Vorbildern.

Weitere Informationen für die Medien

Prof. Dr. Konrad Klek
Tel.: 09131/85-22226
kdklek@theologie.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 246/2008 vom 22.07.2008

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