Japanische Keramik der Gegenwart


Ausstellung in der Eingangshalle des Erlanger Schlosses

Japan ist ein Land mit vielen Gesichtern. Einige dieser Facetten beleuchtet eine Ausstellung des Lehrstuhls für Mineralogie der Universität Erlangen-Nürnberg in der Eingangshalle des Erlanger Schlosses. Bis Oktober 2008 erfahren Besucherinnen und Besucher anhand von eindrucksvollen Ausstellungsstücken und informativen Plakaten alles über Rohstoffe, Technik und Ästhetik japanischer Keramik.

Keramik und Porzellan spielen schon seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der japanischen Gesellschaft, vor allem bei Gebrauchs- und Kunstgegenständen. Vornehmlich für die Utensilien der Teezeremonie wurden besondere Herstellungstechniken entwickelt. Die dazu verwendeten Raku-Keramiken stellen außergewöhnliche Objekte schlichter Schönheit dar, die den Idealen des Zen-Buddhismus wesentlich entsprechen. Aber auch bei Sake-Schalen finden sich vielfältige keramische Techniken und Glasuren mit hohem ästhetischem Wert. In der Ausstellung werden außerdem interessante Schalen mit Ölfleck-, Hasenfell- oder Haifischhaut-Glasur vorgestellt und erläutert.

Dr. Göbbels

Prof. Dr. Matthias Göbbels mit einem
blau glasierten Sake-Becher Foto: K&P

Der Lehrstuhl für Mineralogie der Universität Erlangen-Nürnberg hat seinen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Angewandten Mineralogie, z. B. auch Rohstoffe und Techniken tonkeramischer Produkte. Der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Matthias Göbbels, nutzte während eines zweijährigen Forschungsaufenthaltes in Japan (1987 bis 1989) die Gelegenheit, sich näher mit japanischen Keramiken, deren Rohstoffen und Herstellungstechniken auseinanderzusetzen. Dabei entdeckte er seine Leidenschaft für japanische Keramik. Prof. Göbbels Passion ist auch nach über 20 Jahren unverändert groß und seine private Sammlung von Sake-Schalen wird bei regelmäßigen Japanaufenthalten ständig erweitert. Mit der Ausstellung im Erlanger Schloss sollen dem vorherrschenden Japanbild einige bisher weniger bekannte, aber ästhetisch sehr ansprechende Facetten hinzugefügt werden. Die Ausstellung wird von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für Nordbayern e. V., deren Präsident Prof. Göbbels ist, unterstützt.

Weitere Informationen für die Medien

Prof. Dr. Matthias Göbbels
Tel.: 09131/85-23982
goebbels@geol.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 222/2008 vom 04.07.2008

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