Mehr Frauen in die Wissenschaft


Großfakultäten unterzeichnen neue Zielvereinbarungen

Bessere Chancen für Frauen im Wissenschaftsbetrieb, das ist das erklärte Ziel der Universität Erlangen-Nürnberg. Gemeinsam mit der Universitätsleitung haben die Fakultäten und ihre Frauenbeauftragten in Zielvereinbarungen eine Reihe von Maßnahmen erarbeitet, die dazu beitragen sollen, den Frauenanteil an der Universität zu erhöhen. Am 30. Januar 2008, 9.30 Uhr, unterzeichnen die Dekane der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie, Prof. Dr. Jens Kulenkampff, der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Frank Duzaar, sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Michael Amberg, mit dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, im Senatssaal des Erlanger Schlosses die Vereinbarungen.

Bereits im letzten Jahr haben die Technische und die Medizinische Fakultät mit der Universitätsleitung Zielvereinbarungen geschlossen. 2005 unterzeichneten Dekane der damaligen Philosophischen Fakultät I, der Naturwissenschaftlichen Fakultät I sowie der Juristischen Fakultät die Verträge zur Verbesserung der Chancengleichheit. Diese werden von den neuen Zielvereinbarungen abgelöst.

In den Verträgen sind Maßnahmen formuliert, mit denen die Fakultäten Frauen in verschiedenen Karrierestufen der Wissenschaft fördern und so den Frauenanteil an der Universität erhöhen möchten. Die Universitätsleitung unterstützt die Fakultäten finanziell bei der Durchführung der Maßnahmen und setzt zudem Anreize, die die Vertreterinnen und Vertreter der Fakultäten motivieren, sich in punkto Geschlechtergerechtigkeit zusätzlich zu engagieren.

Inhalte der Zielvereinbarungen
In allen drei Fakultäten werden die Frauenbeauftragten durch erhöhte Personal- oder Sachmittel unterstützt. Außerdem sollen bedarfsgerechte Kinderbetreuungsangebote geschaffen werden.
Forscherinnen erhalten Förderung für die Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen, hochkarätige Wissenschaftlerinnen werden zu Gastvorträgen eingeladen - als Rollenmodelle für Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Im Mittelpunkt der Anstrengungen an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie stehen Doktorandinnen, Habilitandinnen und Professorinnen. Die Fakultät richtet ein Mentoringprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen ein und legt ein Stipendienprogramm mit jährlich etwa zehn Stipendien für Doktorandinnen und Habilitandinnen auf. Die Erfolge der Maßnahmen werden jährlich in Umfragen evaluiert.

Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät konzentriert ihre Aktivitäten ebenfalls auf Doktorandinnen, Habilitandinnen und Professorinnen. Die Fakultät richtet eine Genderforschungsstelle ein und fördert Nachwuchswissenschaftlerinnen durch Peer-Mentoring, die sich dabei in selbstorganisierten Gruppen gegenseitig beraten und informieren. Außerdem wird ein Fakultätsfrauenpreis ausgelobt. Interne Stellensperren für frei gewordene Positionen werden um zwei Monate verkürzt, wenn Wissenschaftlerinnen eingestellt werden. Die Erfolge der Maßnahmen werden jährlich in Umfragen evaluiert.

Der Fachbereich Rechtswissenschaften will außerdem seinen Absolventinnen den Wechsel von der Hochschule in den Justizdienst erleichtern. Dazu wollen die Erlanger Juristinnen und Juristen in Verhandlungen mit dem Bayerischen Justizministerium treten, um die Frist zur Einstellung in den höheren bayerischen Justizdienst für wissenschaftlich arbeitende Frauen auszuweiten.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät hat den wissenschaftlichen Nachwuchs im Blick und will sich darauf konzentrieren, Schülerinnen besonders für die Fächer Mathematik und Physik zu begeistern und als Studierende zu gewinnen. Für die Kinder von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern richtet die Fakultät Kindergarten- und Hortplätze ein. Darüber hinaus vergibt die Fakultät Preise, um Doktorandinnen zu fördern.

Weitere Informationen für die Medien
Franziska Kluttig
Tel.: 09131/85-22951 bzw. 0179/675 27 56
Franziska.Kluttig@sozpsy.phil.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 23/2008 vom 25.01.2008

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