9.000 Quadratmeter fehlen


Universitätsmedizin braucht mehr Flächen für Forschung und Lehre

Zwei Jahre lang hat die Hochschul Informations System GmbH (HIS) zusammen mit dem Dekanat der Medizinischen Fakultät, dem Universitätsklinikum Erlangen und der Universität Erlangen-Nürnberg eine bauliche Entwicklungsplanung für Forschung und Lehre durchgeführt. Am Mittwoch, 16. Januar 2008, übergibt HIS das Ergebnis an die Auftraggeber. Das Fazit: An der Medizinischen Fakultät fehlen 17 Prozent der benötigten Flächen für Forschung und Lehre – insgesamt rund 9.000 Quadratmeter. Die Gutachter schlagen einen differenzierten Maßnahmenkatalog zur Beseitigung des Defizits vor - u. a. Zusammenlegung der Berufsfachschulen in einem Zentrum, Einrichtung eines fachübergreifenden Lehr- und Trainingszentrums sowie Neubauten.

Exzellente Lehre und Forschung braucht nach Ansicht der Gutachter nicht nur kluge Köpfe, sondern auch adäquate Lehr- und Forschungsräume in ausreichender Zahl. Was dies für die Medizinische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und das Universitätsklinikum Erlangen im Einzelnen bedeutet, zeigt die HIS-Studie zur baulichen Entwicklung der medizinischen Lehre und Forschung in Erlangen. Sie umfasst ein Kataster der für Lehre und Forschung genutzten Flächen, differenzierte Bedarfsmodelle auf Basis von Studienplänen und -plätzen, Personalzahlen und Forschungsprofilen sowie Flächenbilanzen für die einzelnen Lehrstühle und selbstständigen Abteilungen. Darauf aufbauend werden Unterbringungskonzepte für neue Lehr- und Forschungseinrichtungen erarbeitet.

Insgesamt stehen der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum für Lehre und Forschung 45.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche (HNF) bzw. 27 Prozent der Gesamtfläche von 165.000 Quadratmetern HNF zur Verfügung. Dem steht ein Bedarf von 54.000 Quadratmetern HNF gegenüber. Vom Flächenbedarf von Forschung und Lehre sind damit fast 17 Prozent nicht gedeckt. Das betrifft insbesondere Forschungsflächen in den klinischen Einrichtungen sowie Gruppenräume und studentische Übungsräume (Skill Labs), die dem Selbststudium dienen sollen. HIS empfiehlt der Universitätsmedizin Erlangen daher neben dem geplanten Translational Research Center (TRC) und dem Neubau für die Berufsfachschulen des Uni-Klinikums ein Lehr- und Trainingszentrum zu etablieren, um ausreichende Flächen für innovative Lehr- und Lernformen zu schaffen. Auch das am Ulmenweg im Bau befindliche Hörsaalgebäude trägt nach Ansicht der Gutachter nur zu einer leichten Entspannung des Flächenbedarfs bei. Weitere Neubauten oder Flächenausweisungen für Lehre und Forschung sind notwendig.

Die Hochschul Informations System GmbH ist eine von Bund und Ländern getragene Dienstleistungseinrichtung für Hochschulen und Wissenschaftsministerien mit Sitz in Hannover. HIS unterstützt Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister bei deren Aufgabenerfüllung. Im Auftrag der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und des Uni-Klinikums Erlangen hat HIS von 2006 bis 2007 eine bauliche Entwicklungsplanung für Forschung und Lehre der Universitätsmedizin in Erlangen durchgeführt.

Weitere Informationen für die Medien
Dr. Esther Schnetz
Geschäftsführerin
der Medizinischen Fakultät
Tel.: 09131/85-29381
esther.schnetz@zuv.uni-erlangen.de

Dr. Horst Moog
HIS GmbH Hannover
Tel.: 0511/1220-180
moog@his.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 13/2008 vom 16.01.2008

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