Zähne aus dem Labor


Deutsche Gesellschaft für Kristallographie tagt in Erlangen

Werden wir statt der Dritten aus Gold künftig High-Tech-Kronen aus keramischen Nanokristallen tragen? Die Wissenschaft arbeitet daran, im Laboratorium Zähne und auch Ohrsteine aus dem menschlichen Gleichgewichtsorgan in ihren mineralischen Strukturen nachzuahmen und deren natürlicher Funktionalität möglichst nahezukommen. In einem öffentlichen Vortrag am 5. März 2008 an der Universität Erlangen-Nürnberg berichtet Prof. Dr. Rüdiger Kniep vom Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden über „Apatit und Calcit als nanokristalline Bio-Komposite: Nachahmung von Zähnen und Ohrsteinen im Laboratorium“. Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses und gehört zum Programm der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie (DGK) 2008.

Industriell gefertigte Siliciumkristalle

Industriell gefertigte Siliciumkristalle
wie der im Bild mit etwa 30 Zentimetern
Durchmesser werden am Lehrstuhl für
Kristallographie und Strukturphysik der
Uni Erlangen-Nürnberg mit Hilfe von
Röntgenstrahlen auf winzige Defekte
untersucht.
Foto: Lehrstuhl für Kristallographie

Vom 3. bis 6. März 2008 treffen sich rund 400 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Frankreich, Tschechien und den USA zu dem Kongress. Veranstalter ist der Lehrstuhl für Kristallographie und Strukturphysik der Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Magerl.

Ehrungen für besondere Verdienste:
Prof. Dr. Hans Burzlaff, von 1972 bis 1997 Inhaber des Lehrstuhls für Kristallographie an der Universität Erlangen-Nürnberg, erhält auf der Tagung eine besondere Anerkennung: Er wird für sein wissenschaftliches Lebenswerk auf dem Gebiet der kristallographischen Strukturtheorie, der Fortentwicklung und Praxis der Strukturbestimmung und der kristallographischen Lehre mit der Carl-Hermann-Medaille, der höchsten Auszeichnung der DGK geehrt. Außerdem wird Prof. Dr. Joachim Bohm, Institut für Kristallzüchtung, Berlin Adlershof, für seine besonderen Verdienste um die Förderung der kris­tallographischen Lehre mit der Will-Kleber-Münze ausgezeichnet.

Informationen zur Tagung gibt es im Internet unter http://conventus.de/dgk2008/

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. Andreas Magerl
Tel.: 09131/85-25181
andreas.magerl@physik.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 64/2008 vom 29.02.2008

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