Universität trauert um Altrektor


Mathematiker Georg Nöbeling ist im Alter von 100 Jahren verstorben

Prof. Dr. Georg Nöbeling, ehemaliger Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg und langjähriger geschäftsführender Direktor des Mathematischen Instituts, ist am 16. Februar 2008 im Alter von 100 Jahren verstorben. Georg August Nöbeling, geboren 1907 in Lüdenscheid, studierte von 1927 bis 1929 in Göttingen und 1929 bis 1931 in Wien. 1933 ging Nöbeling als Assistent an das mathematische Seminar in Erlangen. 1935 habilitierte er, 1940 wurde er außerordentlicher Professor und 1942 Lehrstuhl­inhaber. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1976 wirkte Nöbeling an der hiesigen Universität äußerst erfolgreich als Wissenschaftler und akademischer Lehrer.

Von 1951 bis 1953 war Prof. Nöbeling Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, 1961 bis 1963 lenkte er die Geschicke der Universität als Rektor und war anschließend viele Jahre als Baureferent tätig. Der steile Anstieg der Studierendenzahlen erforderte damals ein hohes Maß an Umstellungsbereitschaft, Planungs- und Entscheidungsfreude und Durchsetzungsfähigkeit. In Nöbelings Amtszeit als Rektor fielen die Eingliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als neunte Fakultät der Universität und der Remeis-Sternwarte in Bamberg als Astronomisches Institut, der umfassende Ausbau der Medizinischen Fakultät in der Nähe des Stadtzentrums und der Beschluss zur Errichtung einer Technischen Fakultät in Erlangen. Nahezu 60 größere Bauvorhaben wurden in diesem Zeitraum geplant, begonnen und durchgeführt, darunter der Neubau des Institutsgebäudes in der Bismarckstraße, das funktionell wie architektonisch seine Handschrift trägt.

Seit 1959 war Georg Nöbeling ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Der Freistaat Bayern zeichnete ihn mit dem Verdienstorden aus.

uni | mediendienst | aktuell Nr. 55/2008 vom 22.02.2008

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