Forschung in der Fremde


Alexander von Humboldt-Stipendiat aus China forscht in Erlangen

Rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland arbeiten derzeit an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dr. Tao Fang aus China ist einer von ihnen und seit dem 1. Juli 2008 als Alexander von Humboldt-Stipendiat am Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik (TVT) tätig. Ein Jahr wird Dr. Fang in Erlangen forschen und leben. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Untersuchungen ist die Herstellung von Nano-Hohlfasern durch Spinnen in überkritischem Gas.

Operatives Zentrum

Dr. Tao Fang aus China fühlt sich am Erlanger Lehrstuhl
schon wie zu Hause. Foto: privat

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten können sich ihren Einsatzort aussuchen. Dr. Fang hat sich für die Universität Erlangen-Nürnberg entschieden: „Ich bin nach Erlangen gekommen, weil der hiesige Lehrstuhl zu den bedeutendsten Zentren auf dem Gebiet der Thermischen Verfahrenstechnik zählt.“ Im März 2007 traf Dr. Fang den Leiter des Lehrstuhls TVT, Prof. Dr. Wolfgang Arlt, auf einer internationalen Konferenz und besprach mit ihm in den folgenden Wochen seinen Erlanger Forschungsaufenthalt. „Aufgrund seiner ausgezeichneten akademischen Traditionen zieht die TVT viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland an. Ich habe hier nicht nur die Möglichkeit unter erstklassigen Bedingungen zu forschen, sondern ich stehe täglich in Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt: zum Beispiel aus Korea, Pakistan, Indien und natürlich aus Deutschland“, freut sich Dr. Fang.

Die kulturellen Unterschiede hat der Gast aus China schnell erkannt. Er genießt die frische Luft beim morgendlichen Joggen im Wald und fühlt sich von seinen Kolleginnen und Kollegen herzlich aufgenommen: „Alle am Lehrstuhl sind freundlich und helfen mir mit Rat und Tat, so habe ich mich schnell und leicht eingewöhnt.“ Dr. Fang bemerkt jedoch auch Abweichungen: „In China finden die Menschen es unhöflich ‚nein‘ zu sagen. Im Westen wird eindeutiger kommuniziert. Das führt manchmal zu Problemen.“

Auch das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden unterscheidet sich. Dr. Fang empfindet die Umgehensweise in Deutschland als freundschaftlich, während in östlichen Ländern deutlichere Hierarchien zu spüren sind: „Was besser ist? Ich weiß es nicht. Ich finde die unterschiedlichen Kulturen und Traditionen sehr interessant. Ich freue mich über diese Erlebnisse und Erfahrungen!“

In seiner Freizeit spielt der Gastwissenschaftler gerne Fußball und freut sich schon auf viele Spiele und neue Bekanntschaften im Fußballland Deutschland. „In meiner freien Zeit lerne ich gerade Deutsch, damit ich noch mehr Deutsche kennenlerne“, erzählt er. Seine Ehefrau und sein eineinhalbjähriger Sohn wohnen bis jetzt in China. Dr. Fang hofft allerdings, dass die beiden in ein paar Monaten nach Erlangen nachkommen und hier zusammen mit ihm leben können.

Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Tao Fang
Tel.: 09131/85-27406
Tao.Fang@cbi.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 263/2008 vom 07.08.2008

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