Geschmacksfragen


Universitätsringvorlesung im Sommer beleuchtet „feine Unterschiede“

Kann man über Geschmack streiten, oder doch nicht? Ist der Geschmack nur eine individuelle, beliebige Vorliebe oder gibt es Maßstäbe? Was ist überhaupt Geschmack? Wie wirkt er? Wie ist er zu verstehen? Die Universitätsringvorlesung der Uni Erlangen-Nürnberg will dem unseren Lebensalltag meist unbewusst, aber dafür umso mächtiger mitbestimmenden Phänomen „Geschmack“ im Sommersemester aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen nachgehen. Soziologische, medizinische, theologische, philosophische, musikwissenschaftliche, theaterwissenschaftliche, japanologische und pädagogische Perspektiven werden ab dem 22. April, dienstags, 20.00 Uhr, im Senatssaal des Erlanger Kollegienhauses (Raum 1.011), Universitätsstraße 15, vorgestellt. Veranstalter ist das Interdisziplinäre Zentrum Ästhetische Bildung (IZÄB) der Universität.

Menschen unterscheiden sich durch die Unterschiede, die sie spontan zwischen schön und hässlich, angenehm und unangenehm, fein und vulgär machen. Geschmack äußert sich in Wahrnehmungen, Haltungen und Handlungen, in Leib und Körper. Häufig wird Geschmack für eine individuelle Privatangelegenheit gehalten, aber er ist gesellschaftlich außerordentlich bedeutsam. Die „feinen Unterschiede“ (Pierre Bourdieu) sind erworben. Sie zeigen uns nicht nur, was sich für uns, sondern auch, was sich für andere gehört.

Die Vorträge im Einzelnen:

22. April
Geschmackskulturen
Michael von Engelhardt, Soziologie

29. April
Geschmack – Ein ganz besonderer Sinn
Kay Brune, Medizin

6. Mai
Sinn und Geschmack für das Unendliche
Peter Bubmann, Theologie

20. Mai
Benimmerziehung
Eckart Liebau, Pädagogik

27. Mai
Musikalischer Kitsch
Eckhard Roch, Musikwissenschaft

3. Juni
Die Tischgemeinschaft als ästhetisch-moralische Anstalt
Jörg Zirfas, Pädagogik

10. Juni
Geschmackssache Automobil. Historische und kultursoziologische Assoziationen
Gerd Schmidt, Soziologie

17. Juni
Der Geschmack der Vernunft
Peter Bernhard, Philosophie

24. Juni
Sehet und schmecket, wie freundlich der Herr ist
Konrad Klek, Kirchenmusik

1. Juli
Lessing oder Sex – Oder: Geschmacksfragen an das aktuelle Theater
Leopold Klepacki, Pädagogik, Andre Studt, Theater- und Medienwissenschaft

8. Juli
Welcher Geschmack fehlt den Deutschen?
Peter Ackermann, Japanologie

Informationen zur Ringvorlesung gibt es auch im Internet unter
www.iz.aesthetische.bildung.phil.uni-erlangen.de/

Weitere Informationen für die Medien

Prof. Dr. Eckart Liebau
Telefon: 09131/85-22338
etliebau@phil.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 91/2008 vom 01.04.2008

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