Forscher verbindet Glas mittels Laser


Japanischer Gastprofessor hält sich drei Monate an der SAOT auf

Seit Anfang März 2007 verbringt der renommierte japanische Ingenieurwissenschaftler Professor Isamu Miyamoto vom Institut für Fügetechnik und Schweißforschung der Universität Osaka einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt an der Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies (SAOT), einer der beiden Exzellenzeinrichtungen der Universität Erlangen-Nürnberg. Lokaler Gastgeber ist das Bayerische Laserzentrum (BLZ) in Erlangen, ein wichtiger industrieller Kooperationspartner der SAOT. In enger Zusammenarbeit mit BLZ, SAOT und dem Lehrstuhl für Fertigungstechnologie, welcher innerhalb der SAOT die laseroptische Materialbearbeitung repräsentiert, untersucht Professor Miyamoto das Wärmeleitungsschweißen von Glasmaterialien mit ultrakurzen Laserpulsen. Die Bündelung der Kernkompetenzen der beteiligten Institutionen garantiert für die Universität und das BLZ einen erfolgreichen Aufenthalt des Gastwissenschaftlers aus wissenschaftlicher wie aus anwendungsorientierter und industrieller Sicht.

Prof. Isamu Miyamoto   Foto: BLZ

Das Besondere an dem von Prof. Miyamoto untersuchten Verfahren ist, dass es sich tatsächlich ausschließlich mit Ultrakurzpulslasern realisieren lässt, da nur durch den besonderen Interaktionsmechanismus dieses Lasertyps mit dem Material eine gezielte Aufschmelzung an der Grenzfläche ohne Beschädigung der Oberfläche erreicht wird. Gleichzeitig können höchste Vorschubgeschwindigkeiten realisiert werden. Mögliche Anwendungsgebiete gibt es in der Medizintechnik und Biotechnologie oder auch in der Optikherstellung und Kommunikationstechnik.

Von der Zusammenarbeit mit den Erlanger Forschern erwartet sich der japanische Wissenschaftler nicht nur einen reichhaltigen Gedankenaustausch: Die experimentellen Untersuchungen können wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der neuartigen Glasverbindungstechnik liefern. Aber auch die Erlanger Mitarbeiter profitieren von den Erfahrungen Miyamotos und werden einige Ergebnisse auf ihre eigene Arbeit übertragen können. Der nächste Aufenthalt des Wissenschaftlers in Erlangen ist bereits geplant: Im September wird er erneut die SAOT besuchen, um hier die gewonnenen Erkenntnisse anhand anwendungsrelevanter Fragestellungen zu vertiefen.

Weiter Informationen für die Medien

Dr. Andreas Bräuer
Tel.: 09131/85-25853
andreas.braeuer@aot.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 111/2008 vom 16.04.2008

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