Studie über Sorgen und Grübeln


Erlanger Psychologin erhielt Bamberger Promotionspreis

Dr. Angela Rischer, Leitende Psychologin an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber), wurde für ihre Arbeit „Sorgen und Grübeln: Zwei Seiten derselben Medaille?“ mit dem Promotionspreis der Universität Bamberg für herausragende wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.

Ruppert Rischer

Der Bamberger Rektor Prof. Dr. Godehard
Ruppert überreicht Dr. Angela Rischer vom
Uni-Klinikum Erlangen den Promotionspreis.
Foto: privat

Dr. Rischers Dissertation über „Sorgen und Grübeln: Zwei Seiten derselben Medaille? Ein Konzeptvergleich von Worry und Rumination in einer multizentrischen Studie an Patienten mit Depression und einer nichtklinischen Vergleichsstichprobe“ bei Prof. Dr. Hans Reinecker im Fach Klinische Psychologie an der Universität Bamberg war Ende 2007 mit „summa cum laude“ bewertet worden.

In ihrer Studie untersuchte Dr. Rischer zum ersten Mal in Deutschland die beiden Prozesse des Grübelns und des sich Sorgens bei einer großen Stichprobe gesunder und auch depressiver Personen. Ihre Ergebnisse liefern fundierte Argumente für eine innovative, vereinfachte Behandlungskonzeption wiederkehrender negativer Gedanken in der Verhaltenstherapie. Darüber hinaus entwickelte sie einen Fragebogen, der nun zur weiteren Forschung im deutschen Sprachraum eingesetzt werden kann. Ihre Dissertation wurde im Verlag University of Bamberg Press 2008 publiziert und ist unter
www.opus-bayern.de/uni-bamberg/volltexte/2008/141 abrufbar.

Dr. Rischer ist sowohl wissenschaftlich als auch als approbierte Verhaltenstherapeutin in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik tätig: „Mich interessiert, welche Einstellungen und Bewältigungsformen verhindern könnten, dass alltägliche Sorgen und Grübeln überhand nehmen und zu Angststörungen und Depression führen.“ Dr. Rischer leitet zusammen mit Prof. Kornhuber eine psychologische Forschungsgruppe zu repetitivem negativen Denken (www.psychiatrie.uk-erlangen.de/e1846/e231/index_ger.html). Mit ihrer Studie, die von Prof. Kornhuber unterstützt wurde, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Untersuchung wiederkehrender, oft quälend erlebter Gedanken und zeigt gleichzeitig auf, wie diese Prozesse durch Psychotherapie verbessert werden können – ein gelungener Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher und praxisorientierter Zielsetzung.

Weitere Informationen

Dr. Angela Rischer
Tel.: 09131/85-36155
angela.rischer@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 379/2008 vom 21.11.2008

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