Kulturpreis Bayern für Dr. Groemer


Erlanger Wissenschaftler für seine Arbeit ausgezeichnet

Dr. Teja W. Groemer, Assistent an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, wurde für seine Arbeit "Vesikel-Populationen bei spontaner und aktivitätsabhängiger synaptischer Übertragung" mit dem Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG ausgezeichnet. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst und ist mit 4.000 Euro dotiert.

Dr. Groemer

Prof. Dr. Erwin Neher, Medizin-Nobel-
preis-Träger (1991), hielt die Laudatio
auf Dr. Teja W. Groemer (links).
Foto: E.ON Bayern AG

Dr. Groemer beschäftigte sich mit dem Thema der Übertragung von Informationen im menschlichen Gehirn. Um eine hohe Leistung zu erbringen, besitzen Nervenzellen in ihren Kontaktstellen, den Synapsen, Hunderte von Membranbläschen, sogenannte Vesikel. Die durch deren gezielte Verschmelzung erfolgende Ausschüttung von Neurotransmittern an den Synapsen überträgt die Informationen zwischen Nervenzellen so wie die Sprache zwischen Menschen. Vesikel werden bei elektrischer Aktivität aber auch in Ruhe verschmolzen, z. B. um der nächsten Nervenzelle regelmäßig kurz zu melden, dass hier zwar gerade geschwiegen wird, aber durchaus noch übertragen werden kann. Groemer wies in seiner Arbeit nach, dass es sich bei den in Ruhe und den durch Aktivität verschmelzenden Vesikel um ein und dieselben handelt. Seine Studien führte Dr. Groemer von der Universität Erlangen-Nürnberg aus betreut am Max-Planck Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen in der Gruppe von Prof. Dr. Jürgen Klingauf durch.

Bereits während des Medizinstudiums interessierte sich Teja W. Groemer besonders für die molekularen Neurowissenschaften und arbeitete daher studienbegleitend am Lehrstuhl für Biochemie und Molekulare Medizin in Erlangen. "Forschung und Medizin sind untrennbar miteinander verwoben", sagt Dr. Groemer. Um seine bisherige Arbeit weiterzuführen, widmet er sich nun der Erforschung von krankheitsrelevanten Zusammenhängen an Synapsen mittels neuartiger Mikroskopie-Techniken. Momentan baut er dafür an der Psychiatrischen Klinik in Erlangen ein Labor für Lebendzell-Mikroskopie auf und leitet eine Arbeitsgruppe für Molekulare Bildgebung

Weitere Informationen für die Medien

Dr. Teja W. Groemer
Tel.: 09131/85-44781
teja.groemer@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 358/2008 vom 04.11.2008

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