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Philosophische
Fakultät I
Prof. Dr. Kurt Kluxen verstorben
Prof. Dr. Kurt Kluxen, von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1979
Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Mittlere Geschichte,
ist am 16. April 2003, im Alter von 91 Jahren verstorben.
Kurt Kluxen wurde am
10. September 1911 in Bensberg bei Köln geboren. Er war nach
dem Studium an der pädagogischen Akademie in Bonn von 1935
bis 1938 Volksschullehrer in Hinterpommern. Nach dem Krieg studierte
er Geschichte, Philosophie und Germanistik in Köln und wurde
1949 mit einer Arbeit über das politische Denken Machiavellis
promoviert. 1950 wurde er Professor an der Pädagogischen Hochschule
Bonn, 1960 an der Universität zu Köln und war, bevor er
auf den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an die
Universität Erlangen-Nürnberg berufen wurde, von 1961
bis 1963 Gründungsrektor der Pädagogischen Hochschule
Neuss.
Das Wesen der Politik historisch zu erfassen, war eines seiner zentralen
Anliegen. Den zweiten Forschungsschwerpunkt bildet die Geschichte
des Parlamentarismus. Sein nach einem Studienaufenthalt in Glasgow
aus der Kölner Habilitationsschrift hervorgegangenes Werk "Das
Problem der politischen Opposition. Entwicklung und Wesen des englischen
Zweiparteiensystems im 18. Jahrhundert" eröffnete als
Exempel politischer Strukturen neue Horizonte. Weithin bekannt wurde
Prof. Dr. Kurt Kluxen mit seiner zuerst 1969 publizierten und 1985
zum dritten Mal aufgelegten "Geschichte Englands", die
von den Anfängen bis zur Gegenwart reicht.
Auch nach seiner Emeritierung widmete er sich geschichtstheoretischen
Forschungen. So erschien 1983 ein Werk über die "Geschichte
und Problematik des Parlamentarismus, und 1987 veröffentlichte
er eine "Englische Verfassungsgeschichte: Mittelalter".
Prof. Dr. Kluxen nahm auch im hohen Alter noch regen Anteil an historischer
Forschung, was u.a. an fortgesetzter Rezensionstätigkeit sichtbar
war, sowie an den vielfältigen Aktivitäten des Instituts
für Geschichte in Lehre und Forschung. Besonders wichtig
war ihm das Gespräch über Fächergrenzen hinweg.
Er war Träger des
Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
Mediendienst
FAU-Aktuell Nr. 3135 vom 10.4.2003
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