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9. Minisymposium der Hautklinik

Mit gezüchteter Haut aus Haarwurzel-Zellen gegen „offene Beine“

Rund 200 Ärzte werden auf Einladung der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen am Samstag, 10. Dezember 2005, in Nürnberg zum 9. Erlanger Minisymposium: Modernes Wundmanagement in der Praxis erwartet. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr. Gerold Schuler und Oberarzt Dr. Jürgen Bauerschmitz geben die Spezialisten aus Erlangen in Vorträgen und praktischen Workshops ihr Wissen zum modernen Wundmanagement an die Teilnehmer weiter. Das Symposium findet von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr im Nürnberger Le Meridien Grand Hotel (Bahnhofstr. 1-3) statt.

Chronische Beingeschwüre, im Volksmund als „offenes Bein“, vom Mediziner als „Ulcus cruris“ bezeichnet, sind eine Volkskrankheit. Da besonders ältere Menschen betroffen sind, ist die Tendenz demographisch bedingt steigend. Ursache für „offene Beine“ sind überwiegend Venenerkrankungen und arterielle Durchblutungsstörungen. „Bei etwa zehn Prozent liegen jedoch andere Erkrankungen zugrunde, deren Spektrum sehr weit gestreut ist“, sagt Bauerschmitz. Sie reichen von bösartigen über entzündliche Erkrankungen bis hin zu psychiatrischen Ursachen. Speziell Hautärzte sind hier gefordert, da Dermatologen viele dieser seltenen Ulcera diagnostisch einordnen können und dann eine gezielte, häufig fachübergreifende Behandlung des Patienten veranlasst werden kann. „So kann eine für den Patienten und die Solidargemeinschaft fatale, häufig jahrelange Fehlbehandlung vermieden werden“, sagt der Erlanger Oberarzt.

Die Neuerungen im Krankheitsmanagement zielen neben frühzeitiger, korrekter Ursachenerkennung insbesondere auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen, Steigerung der Therapie-Effizienz, Rezidiv-Prophylaxe und bessere Ausnutzung der aufzuwendenden Ressourcen. Die Hautärzte des Universitätsklinikums Erlangen verfolgen in der dort etablierten Wundsprechstunde ein modernes Konzept: flexible Vernetzung ambulanter und stationärer Therapie, differenzierte Ursachenabklärung und Therapie mit fachübergreifender Betreuung, Einsatz modernster, komfortabler Wundverbände bis hin zu Wachstumsfaktoren und „gezüchteter“ Haut aus patienteneigenen Haarwurzelzellen. „Größter Wert wird auf die Einbindung der betreuenden Haus- und Fachärzte, ambulanter Pflegedienste und Wundmanagern gelegt, um eine häusliche Behandlung des Patienten mit hoher Kompetenz zu ermöglichen“, erläutert Bauerschmitz. Mit den guten Erlanger Erfahrungen in der Therapie des Ulcus cruris werden wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit spezialisierter Wundambulanzen bestätigt. Das Modell „Wundambulanz“, das an der Erlanger Hautklinik praktiziert wird, ist im Unterschied zu Deutschland in anderen europäischen Ländern, wie z. B. Großbritannien und Schweden, bereits seit vielen Jahren etabliert.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Jürgen Bauerschmitz
Tel.: 09131/85-33160
ilse.kelle@derma.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4441 vom 9.12.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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