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Kinder- und Jugendklinik

Übergewichtige Kinder: Bedeutung von Essverhalten und Sport

Die Zahl übergewichtiger oder adipöser Kinder ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen. Experten sprechen bereits von einer „Adipositas-Epidemie“. Übergewichtigkeit ist bereits im Kindes- und Jugend-alter ein erhebliches gesundheitliches Risiko. So muss bei etwa einem Drittel der Betroffenen noch im Jugendalter mit Komplikationen gerechnet werden, insbesondere mit dem frühen Auftreten von Stoffwechselstörungen oder Bluthochdruck. PD Dr. Ina Knerr wird in ihrem Informa tionsabend „Übergewichtige Kinder: Bedeutung von Essverhalten und Sport“ am Mittwoch, 23.11.2005, um 20 Uhr (Loschgestraße 15) im Großen Hörsaal der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Rascher) über die Hauptursachen der Adipositas sprechen. Gleichzeitig möchte sie darüber informieren, wie man ein verstärktes Bewusstsein für die (Folge-)Probleme der Übergewichtigkeit schaffen und was man gegen Übergewichtigkeit tun kann.

Als eine der Hauptursachen der Adipositas nennt Dr. Knerr einen „körperlich inaktiven Lebensstil mit unausgewogener Ernährung“. „Die Gene haben sich in den letzten Jahren nicht geändert“, daran lässt die Adipositas- und Diabetes-Spezialistin an der Kinder- und Jugendklinik keinen Zweifel. Aktuelle Untersuchungen zeigen auch in unserer Region einen deutlichen Anstieg von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. „Bereits jeder 10. Erstklässler ist zu dick und trägt die Bürde späterer Folgeschäden“, so Dr. Knerr. Sie hat dazu geführt, dass die Adipositas bereits in sehr jungen Altersgruppen diagnostiziert und behandelt werden muss. Außerdem plädiert die Medizinerin für ein verstärktes Problembewusstsein in der Bevölkerung und frühzeitige Präventionsmaßnahmen.

Als Säulen der Behandlung sieht Dr. Knerr eine langfristige Verhaltensänderung mit ausgewogener gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher, sportlicher Aktivität. „Kurzzeitige Diäten helfen nicht, sondern führen zum altbekannten Jojo-Effekt“, warnt Dr. Knerr. Hinsichtlich der Ernährung gelten die Auswahl der Lebensmittel, die Zusammensetzung der Nahrung und die Por-
tionsgröße als wichtige Faktoren. „Das Essverhalten ist bei Adipösen oft auffallend, so wird viel und oft auch hastig gegessen, Süßigkeiten oder deftige Kost und Fast Food bevorzugt und pflanzliche Nahrungsmittel gemieden.“ Regelmäßige sportliche Aktivität und Spaß an der körperlichen Bewegung sind einfache Maßnahmen, die im Alltag gut umzusetzen sind. Die Zeit dafür lässt sich z. B. oft durch die Verringerung des Konsums von Fernsehen und Elektronikspielen gewinnen.

Adipositas ist eine komplexe Gesundheitsstörung. „Daher muss neben der reinen Wissensvermittlung ein Problembewusstsein im familiären Umfeld geschaffen und verstärkt werden, damit die notwendigen therapeutischen Schritte langfristig umgesetzt werden können und Rückfälle vermieden werden“, fordert Dr. Knerr. Neben der notwendigen Eigeninitiative hält sie zudem den Ausbau des regionalen Angebots für adipöse Kinder für notwendig.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. Ina Knerr
Tel.: 09131 85-33118
Ina.Knerr@kinder.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4406 vom 18.11.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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