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Körber-Preis 2005 geht an Erlanger Physiker Philip Russell

750.000 Euro für neuartige Glasfasern

Die Hamburger Körber-Stiftung hat den Physiker Prof. Dr. Philip St. John Russell, Inhaber des Alfried von Krupp und Bohlen Halbach-Stiftungslehrstuhls für Experimentalphysik an der Universität Erlangen-Nürnberg, mit dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet. Der Preis, der mit 750.000 Euro dotiert ist, wird auch als deutscher Nobelpreis bezeichnet. Russell erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung eines neuartigen Typs gebündelter Glasfasern.

Prof. Dr. Philip Russel (li.) erhält die Urkunde des
Körber-Preises 2005 von Dr. Klaus Wehmeier, stellver-
tretender Vorsitzender des Vorstandes der Körber-Stiftung.
Foto: Körber-Stiftung/David Ausserhofer

Russell hält eine beträchtliche Zahl von Patenten. Besondere Beachtung in der Fachwelt erlangte er mit der Entwicklung neuartiger Glasfasern, in denen winzige Luftkanäle angeordnet sind. Diese Fasern haben die Messung von Lichtfrequenzen revolutioniert: Sie sind wesentlicher Bestandteil des so genannten Frequenzkamms, eines Geräts, mit dessen Hilfe die Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung sehr präzise ermittelt werden kann. Außerdem sind die Glasfasern Bestandteil neuartiger Lichtquellen im ultravioletten Bereich, die zum Beispiel in der Chipherstellung eingesetzt werden können. Auch in der Grundlagenforschung finden Russells Fasern Anwendung, etwa um zu erforschen, wie Licht und Materie im Nanometerbereich in Wechselwirkung treten.

Philip Russell, geboren 1953 in Belfast, promovierte 1979 an der Universität Oxford und war dort zwischen 1978 und 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1982 ging er als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat an die Technische Universität Hamburg-Harburg. Nach Aufenthalten am IBM-Forschungszentrum in New York sowie den Universitäten Nizza und Southampton, wechselte er 1996 als Professor an die Universität Bath. Dort baute Philip Russell die Arbeitsgruppe Photonik und photonische Materialien auf und leitete sie. Ab Oktober 2005 wird Russell an der Universität Erlangen-Nürnberg auf dem neu eingerichteten Alfried von Krupp und Bohlen Halbach-Stiftungslehrstuhl für Experimentalphysik am Institut für Optik, Information und Photonik lehren und forschen. Das Institut wird gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft als Max-Planck-Forschungsgruppe Optik, Information und Photonik betrieben. Philip Russell leitet dann die dritte Abteilung der Max-Planck-Forschungsgruppe Optik, Information und Photonik mit den Schwerpunkten Photonik und Neue Materialien. Dort wird er sich vorrangig der Erforschung von neuartigen optischen Materialien und von Techniken zu deren Mikrostrukturierung sowie den physikalischen Eigenschaften von räumlich stark begrenztem Licht widmen.

Für seine Forschungsarbeit wurde Philip Russell mit zahlreichen Preisen geehrt. So erhielt er im Jahr 2000 den Joseph Fraunhofer Award / Robert M. Burley Prize der Optical Society of America. 2002 wurde er mit dem Applied Optics Division Prize des britischen Institute of Physics ausgezeichnet. Außerdem gewann er den Royal Society / Wolfson Research Merit Award.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Sabine König
Tel.: 09131/6877-500
koenig@optik.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4306 vom 13.09.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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