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wolfram heumann zum 90. geburtstag
 

Naturwissenschaftliche Fakultät II
Wolfram Heumann zum 90. Geburtstag

Prof. Dr. Wolfram Heumann, von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1985 Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie, feiert am 8. November 2004 seinen 90. Geburtstag.

Wolfram Heumann studierte Botanik an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität) in Berlin, wo er 1942 mit Untersuchungen zum Fettstoffwechsel in keimenden Samen promoviert wurde. 1948 nahm er eine Assistentenstelle am Institut für Botanik an der Technischen Hochschule Braunschweig an. Er untersuchte Bodenbakterien aus der Rhizosphäre, der von Wurzeln durchzogenen Bodenschicht von Hülsenfrüchtlern. Damit war sein späterer Weg in die Mikrobiologie vorgezeichnet. 1956-57 ging er zu einem Forschungsaufenthalt an die University of Wisconsin, 1958 wurde er in Braunschweig für das Fach Mikrobiologie habilitiert. Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrierten sich auf ein Verfahren zur Aufstellung einer Genkarte. Wichtigste Untersuchungsobjekte wurden sternbildende Rhizobien, Bakterien, die in einer stickstoffbindenden Symbiose mit Pflanzen leben.

1965 ging Heumann erneut in die Vereinigten Staaten und baute zusammen mit mehreren Kollegen am Southwest Center of Advanced Studies in Dallas, Texas, eine molekularbiologisch orientierte Abteilung auf. Dort entstand die erste Genkarte eines sternbildenden Stammes von Rhizobium lupini. 1967 nahm Heumann einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg an. Mit Elan und Organisationstalent baute er das Institut für Mikrobiologie auf.

Bis 1985 entstanden unter seiner Leitung 90 Original-Publikationen und fast 200 Kongressmitteilungen; 31 Mitarbeiter promovierten und fünf wurden habilitiert. Neben seiner Arbeit als Forscher und akademischer Lehrer engagierte sich Heumann hochschul- und kulturpolitisch. Als Mitglied der deutschen Delegation für das wissenschaftliche Forum nahm er 1981 an der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) in Helsinki teil. Über viele Jahre war er Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Als Dekan prägte er in den Jahren 1972/73 entscheidend das Konzept des Erlanger Biologikums, für das er auf einen zugesagten Institutsneubau verzichtete. Dass das Biologikum erst 1985, im Jahr seiner Emeritierung, fertiggestellt wurde, akzeptierte er ohne Klage, obwohl ihm kein Nutzen mehr entstand. Er zog es vor, noch fast zehn Jahre in einem kleinen Altbau-Labor in der Erlanger Innenstadt seinen Forschungen nachzugehen.

Der Jubilar erlebt seinen 90. Geburtstag in bemerkenswerter geistiger Frische in seinem Erlanger Domizil.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3880 vom 03.11.2004

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