Internationale
Tagung des Lehrstuhls für Romanische Philologie I
Auf der Suche nach dem Ursprung der Sprache und der
Gesellschaft
Die Kapverdischen Inseln, rund 500 km westlich von Afrika gelegen,
sind soziologisch wie linguistisch von großem wissenschaftlichen
Interesse. Nach ihrer Entdeckung um 1460 waren die Inseln rund 500
Jahre lang ein wichtiger Trittstein auf dem Weg von Portugal nach
Brasilien und Indien. Den sozio-historischen wie sprachlichen Ursprüngen
ihrer europäisch-afrikanischen Bevölkerung und ihrer Sprache
widmet sich unter dem Titel „Cabo Verde - origens da sua sociedade
e do seu crioulo“ eine internationale Tagung in Erlangen von
Donnerstag, 23. September, bis Samstag, 26. September 2004 (Universitätsbibliothek,
Schuhstraße 1a).
Auf der Tagung,
die vom Erlanger Lehrstuhl für Romanische Philologie I (Prof.
Dr. Jürgen Lang) organisiert wird, sollen im interdisziplinären
Gespräch zwischen (Sozial-)Historikern und Sprachwissenschaftlern
einerseits historische Dokumente auf ihre Relevanz für die
Entwicklung der kapverdischen Sprache hin befragt werden; andererseits
gilt die Sprache, und hier vor allem auch das gesprochene kapverdische
Kreol, als ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der
Inselgesellschaft. So widmen sich Kongressbeiträge unter anderem
den afrikanischen Wurzeln des Kreols oder untersuchen die Einflüsse
des Wolof und des Mandinka - zweier Sprachen der Niger-Kongo-Familie,
die im Senegal und in Gambia gesprochen werden - auf dieses. Andere
Beiträge betrachten die sozioökonomische Entwicklung einer
kapverdischen Oberschichtfamilie oder den Einfluss der Kirche auf
die Sprachverwendung und Sprachentwicklung. Das ausführliche
Tagungsprogramm findet sich im Internet unter www.phil.uni-erlangen.de/~p2roman/.
Die Tagungssprachen sind Portugiesisch, Französisch und Englisch.
Der Lehrstuhl
für Romanische Philologie I gilt als eines der Zentren zur
Erforschung der Sprache der Kapverdischen Inseln. Ende 2001 wurde
beispielsweise das „Wörterbuch des Kreols der Insel Santiago
(Kapverde)“ vorgelegt, dessen Erstellung von 1993 bis 2000
als DFG-Projektes gefördert worden war.
Programm
der Tagung (PDF 1,8 MB)
Weitere Informationen
Prof. Dr. Jürgen
Lang
Lehrstuhl für Romanische Philologie I
Tel: 09131/
85-22428
isfeld@phil.uni-erlangen.de
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