Institut
für Soziologie wirkt an Sonderausstellung in Mannheim mit
Das Auto als Gefährte, Lustobjekt und Heiligtum
Durch den Kofferraum eintreten, in Handschuhfächern herumstreunen,
den Motor durchwandern - oder Auto-Särge bestaunen und Zukunftsvisionen
vom Autohimmel angeln: ungewöhnliche, überraschende, oft
auch ironische und provozierende Einblicke und Erlebnisse verspricht
die Ausstellung „Lust am Auto“ vom 16. September 2004
bis zum 31. März 2005 in Mannheim. Das dort angesiedelte Landesmuseum
für Technik und Arbeit hat die Sonderschau gemeinsam mit dem
Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg
erarbeitet. Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte der Auto-Mobilisierung
sind eines der Forschungsthemen am Lehrstuhl für Soziologie
I von Prof. Dr. Gert Schmidt.
Zum lustvollen
Erleben der Autowelt, zum Sehen, Tasten, Riechen und Hören
laden vier Ausstellungsbereiche ein. Durch drei Epochen der deutschen
Automobilgeschichte führt ein Bildungs-Spaziergang. Als „Schlafende
Schönheiten“ präsentieren sich Autos den Liebhabern
unter ästhetischen Gesichtspunkten, den Anbetern als Objekte
von fast schon sakraler Verehrung. Mit allen Sinnen lässt sich
erfassen, was Künstlern zur Idee des „Autos an sich“
eingefallen ist. Der Auto-Innenraum in großen Dimensionen,
die Beziehungen zur Außenwelt, der Abschied vom rollenden
Gefährten und der Ausblick in die Zukunft reihen sich in einem
letzten großen Bereich aneinander. Offiziell wird die Ausstellung
am Mittwoch, 15. September 2004 eröffnet (Informationen im
Internet: www.lust-am-auto.de).
Am Erlanger Soziologie-Lehrstuhl
von Professor Schmidt werden seit Mitte der 1990er Jahre regelmäßig
Forschungsprojekte zum Thema „Automobil und Kultur“
durchgeführt. Ein von der Firma Audi gefördertes Projekt
beispielsweise beschäftigte sich mit Klischees zum „typisch
weiblichen“ Umgang mit dem Auto, dem Wandel im Reiseverhalten
und den privaten, sozialen und politischen Konzepten von Menschen,
die freiwillig auf den Führerschein verzichten. Im Rahmen des
DFG-Schwerpunktprogrammes 192 (Regulierung und Restrukturierung
von Arbeit in den Spannungsfeldern von Globalisierung und Dezentralisierung)
wurde unter dem Titel „Die Internationalisierungsprofile der
Automobilkonzerne BMW, Daimler-Benz und Volkswagen in den 90er Jahren“
ein Projekt zu den Globalisierungs-Strategien führender deutscher
Automobilhersteller erarbeitet. Zu den jüngeren Studien zählen
etwa Untersuchungen zur Arbeitszufriedenheit bei der Volkswagen
AG sowie zu Kontinuität und Wandel in der Automobilproduktion
bei Ford. Dem Erlanger „Automobil-Team“ gehören
Markus Pabst, Christian Sandig, Stefan Bauernschmidt und Nina Weimann
an.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Gert Schmidt
Lehrstuhl für Soziologie I
Tel.: 09131/85-22378 u. -22084
gschmidt@phil.uni-erlangen.de
Dipl.-Psych. Markus A.
Pabst
Tel.: 09131/85-26303
mspabst@phil.uni-erlangen.de
Christian Sandig M.A.
Tel.: 09131/85-26303
christian.sandig@gmx.de |