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attraktivität des herbstvolksfestes im fokus
 

Lehrforschungsprojekt an der WiSo-Fakultät
Attraktivität des Herbstvolksfestes im Fokus

Am Freitag, 27. August 2004, beginnt in Nürnberg das traditionelle Herbstvolksfest. Volksfeste dieser Art und Größenordnung sind einem grundlegenden Wandel unterworfen. So scheint sich die ökonomische Situation der Schausteller tendenziell zu verschlechtern. Dafür ist jedoch nicht allein die derzeitige Konsumzurückhaltung der Besucher verantwortlich, sondern auch die Konkurrenz, die traditionellen Volksfesten von vielen Seiten erwächst: Vereins-, Feuerwehr-, Nachbarschafts- und Stadtteilfeste sowie Kirchweihen sind in den letzten Jahren immer zahlreicher geworden. Zum Überangebot im Freizeitsektor tritt der Wandel institutioneller und demographischer Rahmenbedingungen. Z. B. haben sich die Ladenschlusszeiten verschoben, und Familien mit Kindern, für Schausteller eine beliebte Besuchergruppe, werden immer weniger.

Inwieweit sich die veränderten Rahmenbedingungen auf die Attraktivität des Herbstvolksfests auswirken, will der Lehrstuhl für Soziologie an der Nürnberger WiSo-Fakultät jetzt mit einem Lehrforschungsprojekt erkunden. Dazu werden in einem Teilprojekt Einstellungen und Meinungen von Besuchern und Nichtbesuchern zum Herbstvolksfest erhoben. Aber auch andere Freizeitaktivitäten und finanzielle Aspekte werden im Fragebogen nicht außer Acht gelassen. Als Belohnung für die Beteiligung werden vom Süddeutschen Schaustellerverband, der das Projekt angeregt hat, zehn attraktive Preise im Wert von 2.000 Euro verlost, darunter ein Reisegutschein über 1.000 Euro.

In einem zweiten Teilprojekt werden die Schausteller befragt. Der Fragebogen bezieht sich vor allem auf Art, Größe und Anzahl ihrer Geschäfte sowie die Einschätzung der ökonomischen Situation des Schaustellergewerbes. Um Anhaltspunkte für Verbesserungen zu gewinnen, sollen die Schausteller außerdem die Attraktivität des Herbstvolksfestes mit anderen von ihnen aufgesuchten Festen vergleichen und bewerten.

In einem weiteren Teilprojekt soll die Entwicklung der Volksfeste und des Schaustellergewerbes über einen Zeitraum von rund 15 Jahren erfasst werden. Hierzu werden von den Studierenden einschlägige Statistiken und Zeitungsartikel ausgewertet und mit den aktuellen Ergebnissen der Befragung in Beziehung gesetzt.

Dr. Reinhard Wittenberg vom Sozialwissenschaftlichen Institut an der WiSo-Fakultät in Nürnberg, der das Lehrforschungsprojekt leitet, erwartet sich über den Primärzweck der Ausbildung angehender Sozialwissenschaftler hinaus aussagekräftige Ergebnisse: „Sie können ein Fundament bilden, auf dem der Süddeutsche Schaustellerverband und die Stadt Nürnberg als Betreiber des Volksfestes Konzepte entwickeln können, mit denen es auch weiterhin attraktiv bleiben kann.“

Weitere Informationen

Dr. Reinhard Wittenberg
Sozialwissenschaftliches Institut

Tel: 0911/ 5302 -679, -699
reinhard.wittenberg@ wiso.uni-erlangen.de

 

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3770 vom 24.08.2004

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