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olympisches gold in erlangen
 

Universitätsbibliothek besitzt seltene Münze mit olympischer Geschichte
Olympisches Gold in Erlangen

Zwar gewannen Erlanger Sportlerinnen und Sportler in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen in Athen (noch) keine Goldmedaillen, olympisches Gold kann man in Erlangen dennoch bereits seit 1916 bewundern - in Gestalt einer antiken Münze aus dem Zeustempel in Olympia.

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg besitzt rund 20.000 Münzen, die im Laufe der letzten Jahre katalogisiert wurden und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. 1992 entdeckte man bei der Katalogisierung der rund 12.000 Münzen umfassenden Sammlung Will aus dem Jahre 1916 einen Trihemiobol (eine griechische Münze im Wert von anderthalb Obolei). Laut Dr. Christina Hofmann-Randall, der Leiterin der Handschriftenabteiung der Universitätsbibliothek, war der Fund „eine numismatische Sensation“. Die winzige Münze, nur 1,49 g schwer und mit einem Durchmesser von 11,5/10 mm, wurde nämlich in der Stadt Pisa auf der Peloponnes aus dem Gold des olympischen Zeus geprägt und ist eng mit der Geschichte der Olympischen Spiele verbunden.

Um die Organisation der Spiele stritten sich jahrhundertelang die Bewohner der beiden Städte Pisa und Elis, wobei die Eleer schließlich als Sieger hervorgingen. Im Jahre 365 v. Chr. besetzten die Arkader, die mit Pisa verbündet waren, Olympia, was im folgenden Jahr zu kriegerischen Auseinandersetzungen noch während der Olympischen Spiele führte. Für kurze Zeit gewannen die Pisaten die Oberhand, die gewaltsam unterbrochenen Spiele konnten zu Ende geführt werden. Allerdings mußte Pisa seine Verbündeten bezahlen und griff zu diesem Zweck auf das Gold des Zeustempels in Olympia zurück. Ob das Gold nun aus dem Tempelschatz oder vielleicht sogar von der goldenen Zeusstatue Olympias, die als eines der Sieben Weltwunder galt, stammt, ist nicht mehr festzustellen.

Die Münze zeigt auf der Vorderseite das Bild des Zeus nach rechts gewandt mit Lorbeerkranz, auf der Rückseite sein Symbol, die Blitzbündel. Weltweit sind nur zwei weitere Münzen ähnlicher Art bekannt, die sich im Britischen Museum in London befinden. Wie diese überaus seltene Münze in die Sammlung Will geriet, ist bis heute offen.

Vorderseite: Bild des Zeus nach rechts gewandt mit Lorbeerkranz Vorderseite: Bild des Zeus nach rechts gewandt mit Lorbeerkranz
Rückseite: die Blitzbündel, das Symbol des Zeus Rückseite: die Blitzbündel, das Symbol des Zeus


Weitere Informationen

Ute Mengels, Ass. jur.
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
Tel. 09131/85 -22167
Ute.Mengels@ bib.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3766 vom 19.08.2004

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