Sozialministerin
lobt Universitäts-Brustzentrum Franken
„Frauen sollen sich auf die Qualität der
Behandlung verlassen können.“
Frauen mit gut- oder bösartigen Brusterkrankungen, die professionelle
medizinische und soziale Hilfe suchen, müssen sich auf die
Qualität ihrer Behandlung verlassen können. Mit dieser
Feststellung hat die bayerische Sozialministerin Christa Stewens
heute bei einer Feierstunde des Universitäts-Brustzentrums
Franken in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen
die Notwendigkeit unabhängiger Begutachtung für entsprechende
Behandlungseinrichtungen unterstrichen.
Ministerin Stewens
erklärte anlässlich der Überreichung der Zertifizierungsurkunde
an das Universitätsklinikum Erlangen, es genüge nicht,
wenn von immer mehr Unversitätskliniken, großen kommunalen
Kliniken, aber auch kleineren Krankenhäusern „Brustzentren
ausgerufen“ würden. Nur eine gleichzeitig etablierte
unabhängige Begutachtung dieser Einrichtungen (Zertifizierung)
mache die Struktur- sowie Ergebnisqualität vergleichbar und
führe zu einer Verbesserung der Versorgung für die Patientinnen.
Anforderungen
„vorbildlich erfüllt“
Gleichzeitig sprach die Sozialministerin dem Brustzentrum am Erlanger
Universitätsklinikum, das als erste klinische Einrichtung ihrer
Art an einer bayerischen Hochschule zertifiziert worden ist, ihre
höchste Anerkennung aus: Alle Qualitätskriterien, die
von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft
für Senologie sowie dem Management Service des TÜV festgelegt
wurden, seien „vorbildlich erfüllt“. Dem Direktor
der Frauenklinik und Sprecher des Brustzentrums, Prof. Dr. Matthias
W. Beckmann, dankte sie dafür, dass er das Projekt in den vergangenen
Jahren „entscheidend vorangetrieben“ habe.
Ein zertifiziertes
Brustzentrum muss nach den Worten von Ministerin Stewens vor allem
folgende Qualitätsmerkmale aufweisen: intensive Zusammenarbeit
zwischen Ärzten aller wesentlichen Fachrichtungen, regelmäßige
Fortbildungen des Personals sowie einen zeitlich optimalen Ablauf
bei der Diagnose und Therapie. Voraussetzung sei außerdem
ausreichende Erfahrung in der Behandlung von Brustkrebs. Gefordert
würden mindestens 100 Erstbehandlungen pro Jahr und 50 Brustkrebseingriffe
pro Operateur. „Diese Zahlen waren für Erlangen kein
Problem“, sagte die Ministerin. Hier seien im vergangenen
Jahr bei 397 Frauen entsprechende Eingriffe nach der Erstdiagnose
durchgeführt worden. Insgesamt betreute das Brustzentrum 1.845
Patientinnen, bei denen die bösartige Erkrankung zum größten
Teil schon länger bekannt ist.
Transparenz
des Angebotes wird erhöht
Die Zertifizierung besitzt Gültigkeit für ein Jahr. Dann
muss sich das Brustzentrum erneut einer Begutachtung stellen. Diese
Kontrollen böten den Patientinnen die Gewähr, dass „die
Behandlungskette von der Diagnose über die Therapie bis hin
zu Nachsorge“ ständig verbessert werde, erklärte
die Ministerin. Außerdem erhöhten die Zertifikate die
Transparenz des sehr breiten und oft unübersichtlichen Behandlungsangebotes
in Bayern und der Bundesrepublik.
Klinikchef Prof.
Matthias W. Beckmann betonte, dass im Universitäts-Brustzentrum
eine „ganzheitliche Behandlung“ angestrebt werde. Über
die optimale medizinische Versorgung hinaus gehe es darum, die Lebensqualität
der Patientinnen möglichst hoch zu halten und bei intensiven
Gesprächen gemeinsam mit ihnen und den Angehörigen ein
individuelles Behandlungskonzept zu erarbeiten. Dazu gehöre
auch eine spezielle psychologische Betreuung, gezielte Beratung
in sozialen Fragen und eventuell sogar Unterstützung bei kosmetischen
Problemen.
Neue
Erkenntnisse sofort in die Therapie einbringen
Besondere Bedeutung misst Prof. Beckmann der Anbindung des Brustzentrums
an die Friedrich-Alexander Universität und das Universitätsklinikum
bei: „Durch den unmittelbaren Kontakt zur Forschung ist es
möglich, neue Erkenntnisse sofort in die Diagnose und Therapie
einzubringen.“ Dies gelte nicht nur für die Gynäkologie,
sondern für alle anderen kooperierenden Fachgebiete.
In der Frauenklinik
wurden in den vergangenen Jahren verschiedene neue, professionelle
Strukturen für die Forschung etabliert. So ermöglicht
eine eigene Studienzentrale die Teilnahme der Klinik an hochrangigen
Untersuchungen zu modernsten Behandlungsverfahren. Ein Labor für
molekulare Medizin mit zwei in Vollzeit tätigen Naturwissenschaftlern
unterstützt die klinisch basierte Grundlagenforschung, auf
die viele Hoffnungen gesetzt werden.
Weitere Informationen
Dr. Wolfgang
Frobenius
Universitätsfrauenklinik
Tel.: 09131 / 85-36191
wolfgang.frobenius@gyn.imed.uni-erlangen.de
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