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Öffentlicher
Vortrag am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Wem soll
geholfen werden?
Ein lebensrettendes Medikament ist für sechs Patienten nur
in begrenztem Umfang verfügbar. Mit der Menge können entweder
eine Person oder aber fünf Personen gerettet werden. Ausgehend
von der Frage, wie das Medikament vergeben werden soll, referiert
Prof. Dr. Weyma Lübbe, Lehrstuhlinhaberin
für Praktische Philosophie an der Universität Leipzig,
am Donnerstag, 22. Juli 2004, 18.30 Uhr unter dem Titel „Keine
Chance für David? Das Aggregationsproblem in der Allokationsethik“
über ethische Probleme bei der Verteilung knapper medizinischer
Güter (Nikolaus-Fiebiger-Zentrum, Glückstraße 6,
Erlangen, Raum 0.024).
An der Frage,
ob bei der Vergabe des Medikaments „die Anzahl zählt“,
scheiden sich in der Moralphilosophie die Geister. Aber nicht entlang
gewohnter Fronten, vielmehr steht auf der Nein-Seite eine kleine
Minderheit. In ihrem Vortrag im Rahmen des interdisziplinären,
vom BMBF geförderten, Kolloquiums für Nachwuchswissenschaftler
„Gleichheit
und Gerechtigkeit in der modernen Medizin - Interdisziplinäre
Perspektiven“ skizziert Prof. Lübbe die einschlägigen
Argumente und ihre Praxisbedeutung und entwickelt eine These zum
angemessenen Ort von Gleichheitsforderung einerseits und Effizienzforderung
andererseits in Fragen der gesundheitsbezogenen Verteilungsgerechtigkeit.
Weitere Informationen:
Dr. Oliver Rauprich
Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin
Tel: 09131/ 85-26432
oliver.rauprich@
ethik.med.uni-erlangen.de
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