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vernunft und erfahrung
 

Universitätsringvorlesung zu Ehren von Immanuel Kant
Vernunft und Erfahrung

Die Universitätsringvorlesung des Sommersemesters 2004 ist Immanuel Kant gewidmet, dessen Todestag am 12. Februar 1804 sich in diesem Jahr zum zweihundertsten Male jährte. Zum Auftakt der Vorlesungsreihe unter dem Titel „Vernunft und Erfahrung“ referiert Prof. Dr. Jens Kulenkampff, Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie, über „Was ist Aufklärung? Zu Ehren von Immanuel Kant“. Die insgesamt elf Vorlesungen finden jeweils dienstags um 20.15 Uhr im Senatssaal des Kollegienhauses in Erlangen, Universitätsstraße 15, statt.

Kants philosophische Hauptwerke sind die drei Kritiken, in denen er zentrale Fragen der Philosophie behandelt und auf einer veränderten methodischen Grundlage neu gestellt und beantwortet hat: Mit der Kritik der reinen Vernunft gelang ihm ein Durchbruch in der Erkenntnistheorie, nämlich die Rechtfertigung empirischer wissenschaftlicher Erkenntnis und ihre Verteidigung gegen den Skeptizismus; in der Kritik der praktischen Vernunft bewies er die Fähigkeit des Menschen, als ein vernünftiges Wesen seine Handlungen an einem rein rationalen Maßstab der Moral zu messen und in dieser Orientierung frei und nicht durch kausale Determination zur Unausweichlichkeit verdammt zu sein; in der Kritik der Urteilskraft lieferte er die Grundlegung einer philosophischen Ästhetik durch den Nachweis, dass der ästhetischen Erfahrung nicht private Gefühle, sondern ein allgemeingültiger und allgemeinverbindlicher Standpunkt der Weltauffassung zugrunde liegt.

Zwischen 1781 und 1798 veröffentlichte Kant eine große Zahl weiterer wichtiger Werke zur Moralphilosophie, zur Religionsphilosophie, zur Rechts- und Staatsphilosophie, zur Geschichtsphilosophie, zur Anthropologie und zur Pädagogik, die ein Werk abrunden, das bis heute nachwirkt und einen der Bezugspunkte philosophischen Denkens darstellt. Die Komplexität und der Aspekt-reichtum von Kants Werk erlauben keine schlagwortartige Zusammenfassung. Mit den Stichworten Vernunft und Erfahrung wird die spannungsvolle Polarität bezeichnet, die Kants Philosophieren bestimmt: die Bedingtheit und Endlichkeit der Erfahrung und die Unbedingtheit und Absolutheit der Vernunft.

In der Überzeugung, dass man das Andenken eines Philosophen am meisten ehrt, wenn man sich mit seinem Werk auseinandersetzt, hat sich die diesjährige Universitätsringvorlesung zum Ziel gesetzt, möglichst viele Aspekte der Philosophie Immanuel Kants zu beleuchten und damit die Gegenwart eines Klassikers zu beweisen.

Die Vorträge im Überblick:
27. April
Prof.
Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Was ist Aufklärung?
Zu Ehren von Immanuel Kant (1724 - 1804)

4. Mai
Prof. Dr. Christian Thiel
Institut für Philosophie
Das Transzendentale und das Operative

11. Mai Prof. Dr. Eckart Liebau
Institut für Pädagogik
Mit Fleiß zur Freiheit. Über Pädagogik

18. Mai
Prof. Dr. Joachim Hruschka
Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie
Kants Rechtsphilosophie als Philosophie des subjektiven Rechts

25. Mai
Prof. Dr. Maximilian Forschner
Institut für Philosophie
Kant über transzendentale und praktische Freiheit

8. Juni
Prof. Dr. Heinz Dieter Kittsteiner
Europa Universität Viadrina (Frankfurt/Oder)
Die Wiederentdeckung der Kantischen Geschichtsphilosophie

15. Juni
Prof. Dr. Walter Sparn
Institut für Systematische Theologie
Welche Fakultät ist die Erste Fakultät?
Kants Entthronung der Theologie

22. Juni
Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß
Fachbereich Philosophie (Universität Konstanz)
Konstruktion und Rekonstruktion in der theoretischen Philosophie Kants

29. Juni
Prof. Dr. Gisela Schlüter
Institut für Romanistik
Kant und die Französische Revolution: „Eine Teilnehmung dem Wunsche nach”

6. Juli
Prof. Dr. Dr.h.c. Hermann Lübbe
Institut für Philosophie (Universität Zürich)
Kant. Über die öffentliche Präsenz eines Klassikers

13. Juli
Prof. Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Kant als Ästhetiker der Moderne

Plakat der Ringvorlesung "Vernunft & Erfahrung" als PDF (331 KB)

Weitere Informationen
Prof. Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Tel.: 09131/85-22324
jskulenk@phil.uni-erlangen.de


 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3570 vom 13.04.2004

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