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Tagung
am Lehrstuhl für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte
Archäologie
der Reformation
Mit
der Verknüpfung von protestantischer Denkweise und Lebensart
befasst sich die Tagung „Archäologie der Reformation“
an der Universität Erlangen-Nürnberg von Donnerstag, 15.
April, bis Samstag 17. April 2004. Organisiert vom Lehrstuhl für
Christliche Archäologie und Kunstgeschichte diskutieren Experten
aus ganz Europa über archäologische Fundstücke aus
der Zeit der Reformation, die mögliche Rückschlüsse
auf eine spezifisch protestantische Identitätsbildung im privaten
wie im öffentlichen Raum erlauben. Die Tagung beginnt am Donnerstag,
15. April 2004, um 17.15 Uhr; den Eröffnungsvortrag hält
Prof. Dr. Barbara Schmolkmann, Tübingen, über "Forschungsfragestellungen,
Möglichkeiten und Grenzen einer Archäologie der Reformation“
(Kollegienhaus, Universitätsstraße 15, Raum 1.011).
Am zweiten Tag der Tagung (16. April) wird der Einfluß der
Reformation auf das bürgerliche Milieu und den sakralen Raum
im Zentrum der Fachvorträge stehen. Wie sich die neue Glaubensrichtung
auf den öffentlichen Raum auswirkte, wird am 17. April betrachtet.
Es werden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, die anhand von
Münzen und Siegeln, Ofen- und Geschirrkeramik, Glocken, Vasa
Sacra oder Grabmonumenten Rückschlüsse auf den Einfluss
der neuen Glaubensrichtung auf Ausdrucksformen, Bilder und Symbole
ziehen. Es wird versucht zu klären, ob es einen Unterschied
zwischen katholischen und protestantischen Lebensstil gibt. Damit
wird auch die schon von Max Weber aufgeworfene grundsätzliche
Frage nach einem Zusammenhang zwischen protestantischer Ethik und
kapitalistischer Gesellschaftsform neu gestellt. Die Vorträge
an diesen beiden Tagen finden statt im Theologischen Seminargebäude,
Kochstraße 6, Erlangen, Hörsaal 2.021.
Mit der Tagung
“Archäologie der Reformation” betreten die Organisatoren
Prof. Dr. Carola Jäggi, Lehrstuhlinhaberin für Christliche
Archäologie und Kunstgeschichte, und PD Dr. Jörn Staecker
von der Lund-Universität (Schweden) Neuland, werden doch Themenbereiche
behandelt, die - zumindest in der deutschsprachigen Forschung -
bislang nur wenig Beachtung gefunden haben. In der Kunstgeschichte
wurden so fast ausschließlich die Auswirkungen der Reformation
auf die “Hochkunst”, vor allem der Malerei untersucht.
Im Bereich der Archäologien erachteten sich bis vor kurzem
weder die Ur- und Frühgeschichte noch die Christliche Archäologie
oder die Mittelalterarchäologie für diese Fragestellungen
als zuständig. Dies ändert sich nun erst langsam im Zuge
des Neuverständnises der traditionellen Mittelalterarchäologie
als “Historische Archäologie”.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Carola
Jäggi
Lehrstuhl für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte
Tel.: 09131/85-22778
cajaeggi@theologie.uni-erlangen.de
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