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  Aktuelle Ergänzungsmeldung:

Sowohl Titan (künstliche Gelenke, Osteosyntheseschrauben und -platten, Zahnersatz etc.) als auch Silikonimplantate werden täglich in der ganzen Welt eingesetzt. Die Kombination der beiden Werkstoffe erscheint daher grundsätzlich vielversprechend. So werden etwa weltweit titanbeschichtete Netze zur Behebung von Bauchwandbrüchen eingesetzt.

Bei Brustprothesen ist diese Idee daher ebenfalls anhand der bisher vorliegenden experimentellen Daten interessant.
Es ist aber gerade bei Brustrekonstruktionen und -vergrößerungen aufgrund der vielfältigen Erfahrungen mit unterschiedlichen Implantaten auf jeden Fall vor der breiten Anwendung bei Patientinnen eine wissenschaftlich korrekte klinische Studie zum tatsächlichen Verhalten der neuen Titan-Prothesen unabdingbar. Derzeit existieren aber nach Wissen von Prof. Horch, Leiter der Abteilung Plastische und Handchirurgie der Universität Erlangen-Nürnberg, noch keine solchen klinischen Verlaufsstudien und Langzeitbeobachtungen. Dies entspricht auch der aktuellen Stellungnahme der EQUAM (European and International Committee for Quality Assurance, Medical Technolgies and Devices in Plastic Surgery) vom 26. Juni 2004.

In der Abteilung für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Erlangen wurden bisher daher noch keine Titan-Brustimplantate eingesetzt. Hier ist zunächst die wissenschaftliche Untersuchung und dann die Langzeitbeobachtung gefordert. Diese kann dann zeigen, ob die grundsätzlich positiven Eigenschaften der genannten Materialien in der Kombination bei diesen Verfahren einen klinisch nachvollziehbaren und dauerhaften guten Effekt zeigen. Erst dann sollten neue Implantatformen auch klinisch angewandt werden.

Mit den klassischen auf dem Markt befindlichen Standardimplantaten, für die langjährige klinische Erfahrungen vorliegen, lassen sich aber heute sehr gute Ergebnisse erzielen, über deren Langzeitverhalten reichlich Erfahrungen vorliegen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Raymund Horch
Tel.: 09131/85 -33277
raymund.horch@chir.imed.uni-erlangen.de



zentrale universitätsverwaltung, pressestelle--- zuletzt aktualisiert am 11.01.2005