50
Jahre Fränkische Geographische Gesellschaft
Erlebte Geographie
Auf Studienreise in die Arabischen Emirate ziehen oder Goethes geologischen
Spuren in Nordböhmen folgen, vom Naturschutz in Brasilien,
Kaffeeboom und Kaffeekrise oder Konflikten im Mittelmeerraum hören,
Wissenswertes über nachhaltigen Tourismus und die Gestaltung
des Fränkischen Seenlandes erfahren: die Fränkische
Geographische Gesellschaft (FGG) macht es möglich. Sie
folgt damit der Devise ihres Gründers Otto Berninger, der die
FGG am 19. März 1954 ins Leben rief, um die geographische Wissenschaft
einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Exakt ein halbes
Jahrhundert später wird das Jubiliäum der Gesellschaft
gefeiert, die im Alter von fünfzig Jahren so agil und aktuell
ist wie eh und je.
Zur Festveranstaltung
wird am Freitag,19. März 2004 um 17.00 Uhr in die Aula des
Erlanger Schlosses geladen. Prof. Dr. Horst Kopp, Inhaber des Lehrstuhls
für Kulturgeographie
und Orientforschung der Universität Erlangen-Nürnberg
und zugleich 1. Vorsitzender der FGG, blickt zurück auf fünf
Jahrzehnte der „erlebten Geographie für alle“.
Wie spannend, interessant und wichtig für die Lösung von
Zukunftsaufgaben die Geographie ist, will der wissenschaftliche
Nachwuchs belegen. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Peter Meusburger
aus Heidelberg zum Thema „Regionale Unterschiede des Wissens“.
Die Verleihung des Franken-Preises 2003 für eine hervorragende
studentische Abschlussarbeit beschließt den Festakt.
Seit ihrer Gründung
durch Prof. Berninger, den damaligen Geographie-Lehrstuhlinhaber,
ist die Fränkische Geographische Gesellschaft der Universität
eng verbunden. Sie lebt davon, dass stets ein Lehrstuhlinhaber des
Instituts für Geographie die Leitung übernahm und dass
die Forschungsarbeiten des Instituts in drei verschiedenen Publikationsreihen
der FGG erscheinen konnten. Im Gegenzug profitiert die Institutsbibliothek
davon, dass diese Publikationen mit fast 200 Partnerinstitutionen
in aller Welt getauscht werden. Das Erlanger Institut konnte so
einen der umfangreichsten Bestände von wissenschaftlichen geographischen
Zeitschriften aufbauen.
Gleichzeitig war die
Gesellschaft stets fest in der Region verankert. Von Beginn an war
jeweils ein leitender Siemens-Manager zweiter Vorsitzender und ein
Vorstandsmitglied der Sparkasse Schatzmeister. Die Bezirkstagspräsidenten
und Regierungspräsidenten von Mittel- und Oberfranken gehören
traditionellerweise ebenso zum Beirat wie der jeweilige Erlanger
Oberbürgermeister. Mit gut 700 Mitgliedern ist die FGG heute
nicht nur im Erlanger Raum einer der größten eingetragenen
Vereine; sie gehört zu den mitgliedsstärksten unter den
26 deutschen Geographischen Gesellschaften.
Im umfangreichen
Vortragsprogramm dominieren heute thematisch orientierte Vorträge,
die die Problemlösungskompetenz moderner Geographie im regionalen
und globalen Rahmen belegen und sich als Publikumsmagneten erweisen.
Exkursionen und Studienreisen werden besonders von Lehrern gern
genutzt, um Anschauungsmaterial für den Unterricht zu sammeln.
So hat die FGG allen Grund, zufrieden in die Vergangenheit und optimistisch
in die Zukunft zu blicken.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Horst
Kopp
Lehrstuhl für Kulturgeographie und Orientforschung
Tel.: 09131/85 -22633
hkopp@geographie.uni-erlangen.de
|