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mitsprache im kommunikationssystem des körpers
 

Tagung zur medizinischen Chemie in Erlangen
Mitsprache im Kommunikationssystem des Körpers

Maßgeschneiderte Medikamente sind das Ziel der medizinischen Chemie, die wachsende Kenntnisse über die molekularen Strukturen und Mechanismen des Lebens nutzt, um Neuentwicklungen gezielt voranzutreiben. Vom 15. - 17. März 2004 findet im Emil-Fischer-Zentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, Fahrstraße 17, eine gemeinsame Tagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft statt, auf der das derzeitige Innovationspotential dieser Forschungsrichtung ausgelotet wird. Prof. Dr. Peter Gmeiner, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie, hat die Organisation des Treffens in Erlangen übernommen.

Im Mittelpunkt der Tagung stehen bestimmte Rezeptoren, “Andockstellen” auf der Oberfläche von Zellmembranen, die von Botenstoffen übermittelte Nachrichten entgegennehmen und Signale ins Zellinnere weiterleiten, um dort weitere Prozesse auszulösen. Dieses Kommunikationssystem im Körper nutzen medizinische Wirkstoffe. Wie körpereigene Signalstoffe lagern sie sich an den Rezeptoren an und veranlassen erwünschte Veränderungen.

Körpereigene Substanzen können zudem die Vorlagen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe liefern, sofort ihre eigene Struktur ausreichend genau bekannt ist. Die Medikamente müssen allerdings nicht zwangsläufig dieselbe Molekülstruktur und Größe aufweisen, um die Funktion eines Signalmoleküls zu übernehmen. Es genügt, wenn sie über die richtigen BIndungsstellen verfügen und auf diese Weise auf den Zellstoffwechsel einwirken können.

Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Angstzuständ oder Depressionen können beispielsweise mit Medikamenten behandelt werden, die an sogenannte G-Protein gekoppelte Rezeptoren binden. Im Entwicklungsstadium sind derzeit mündlich einzunehmende hormonelle Wirkstoffe, welche bei Frauen, die sich vergeblich ein Kind wünschen, die Eireifung fördern. Insgesamt 25 Vorträge werden sich auf der Tagung mit verschiedenen Aspekten dieses Themenbereichs befassen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Peter Gmeiner
Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie
Tel.: 09131/85 -22584
gmeiner@pharmazie.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3522 vom 01.03.2004

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