Logo der Universität Erlangen-Nürnberg

Archiv Pressemitteilungen

 
gegenwart eines klassikers
 

Ringvorlesung 2004 zu Ehren von Immanuel Kant
Gegenwart eines Klassikers

Dem Gedenken an Immanuel Kant (22.04.1724 - 12.02.1804) ist die Ringvorlesung der Universität Erlangen-Nürnberg im Sommersemester 2004 gewidmet. Insgesamt elf Vorträge sollen möglichst viele Aspekte seiner Philosophie beleuchten und damit die Gegenwart des Klassikers in der heutigen Zeit beweisen.

Als Referenten konnten außer Mitgliedern der Universität renommierte auswärtige Wissenschaftler gewonnen werden: Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Ordinarius in Konstanz und Angehöriger des Hochschulrats der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Heinz Dieter Kittsteiner von der Europa Universität Viadrina und Prof. Dr. Hermann Lübbe von der Universität Zürich. Die Vorträge finden ab dem 27. April 2004 jeweils dienstags um 20.15 Uhr im Senatssaal des Kollegienhauses, Universitätsstraße 15 in Erlangen statt.

Im Jahr 1769 gelang es der damals noch jungen Friedrich-Alexander-Universität zwar nicht, einen der größten Philosophen aller Zeiten für Erlangen zu gewinnen, doch mit ihren Bemühungen um Immanuel Kant hat sie Spürsinn und Voraussicht bewiesen. Durch seine zwischen 1781 und 1790 erschienenen Hauptwerke gab Kant der Philosophie eine völlig neue Richtung und lieferte Impulse, die bis heute fortwirken.

Mit der „Kritik der reinen Vernunft“ gelang ihm ein Durchbruch in der Erkenntnistheorie, nämlich die Begründung der Möglichkeit empirischer Erkenntnis und ihre Verteidigung gegen den Skeptizismus, verbunden freilich mit der Einsicht, dass es wissenschaftliche Erkenntnis von Gott, der Seele und der Unsterblichkeit des Menschen nicht geben kann.

Mit der „Kritik der praktischen Vernunft“ bewies er die Fähigkeit des Menschen, als vernünftiges Wesen seine Handlungen an einem rein rationalen und universell gültigen Maßstab der Moral zu messen und sich entsprechend zu entscheiden, mit anderen Worten: in seinen Entscheidungen frei und nicht durch Ursachen zur Unausweichlichkeit verdammt zu sein.

Die „Kritik der Urteilskraft“ lieferte in ihrem ersten Teil die Grundlegung einer philosophischen Ästhetik, die bis heute Gültigkeit beanspruchen kann, und in ihrem zweiten Teil eine kritische Bestimmung eines Grundbegriffs der biologischen Wissenschaften, die bis heute einen Bezugspunkt der wissenschaftstheoretischen Diskussion darstellt.

Bis 1798 veröffentlichte Kant eine Reihe weiterer wichtiger Werke zur Moralphilosophie, Religionsphilosophie, Rechts- und Staatsphilosophie und Anthropologie. Sie runden ein in nur knapp zwanzig Jahren publiziertes Lebenswerk ab, dessen Komplexität und Aspektreichtum seinesgleichen sucht.


Ringvorlesung Sommersemester 2004 im Überblick:

27. April:

Prof. Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Was ist Aufklärung? Zu Ehren von Immanuel Kant (1724 - 1804)

   
4. Mai Prof. Dr. Christian Thiel
Institut für Philosophie
Das Transzendentale und das Operative
   
11. Mai: Prof. Dr. Eckart Liebau
Institut für Pädagogik
Mit Fleiß zur Freiheit. Über Pädagogik
   
18. Mai: Prof. Dr. Joachim Hruschka
Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie
Kants Rechtsphilosophie als Philosophie des subjektiven Rechts
   
25. Mai: Prof. Dr. Maximilian Forschner
Institut für Philosophie
Kant über transzendentale und praktische Freiheit
   
8. Juni: Prof. Dr. Heinz Dieter Kittsteiner
Europa Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
Die Wiederentdeckung der Kantischen Geschichtsphilosophie
   
15. Juni: Prof. Dr. Walter Sparn
Institut für Systematische Theologie
Welche Fakultät ist die Erste Fakultät? Kants Entthronung der Theologie
   
22. Juni: Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß
Fachbereich Philosophie, Universität Konstanz
Konstruktion und Rekonstruktion in der theoretischen Philosophie Kants
   
29. Juni: Prof. Dr. Gisela Schlüter
Institut für Romanistik
Kant und die Französische Revolution:
„Eine Teilnehmung dem Wunsche nach“
   
6. Juli: Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Lübbe
Institut für Philosophie, Universität Zürich
Kant. Über die öffentliche Präsenz eines Klassikers
   
13. Juli: Prof. Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Kant als Ästhetiker der Moderne

Plakat der Ringvorlesung "Vernunft & Erfahrung" als PDF (331 KB)

Weitere Informationen

Prof. Dr. Jens Kulenkampff
Institut für Philosophie
Tel.: 09131/85 -22324
jskulenk@phil.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3493 vom 12.02.2004

nach oben

 


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am Wednesday, 29-Dec-2004 09:18:47 CET