„Medizinischen
Bildverarbeitung“ steht für Erlanger Kompetenz
Lehrexport nach Koblenz und Durham
Medizinhauptstadt Erlangen? Ohne eine starke Universität mit
entsprechender Profilbildung wäre dieser Anspruch nicht haltbar.
Mit dem Lehrexport der Vorlesung „Medizinische Bildverarbeitung“
von Prof. Dr. Joachim Hornegger an die Universität Koblenz
und an die Duke University Durham (USA) leistet die Technische Fakultät
der Universität Erlangen-Nürnberg einen weiteren Beitrag.
Prof. Hornegger,
seit Oktober 2003 Professor für Medizinische Bildverarbeitung
in Erlangen, hält seine Vorlesung mit jeweils einer Woche Vorlauf
gegenüber seinen Kollegen Prof. Dr. Dietrich Paulus in Koblenz
und Prof. Dr. Carlo Tomasi in Durham, die das Konzept der Lehrveranstaltung
übernommen haben und für ihre Gegebenheiten geringfügig
anpassen. Dabei profitieren die Studierenden aller drei Universitäten
von der profunden Praxiserfahrung von Prof. Horn-egger, der vor
seiner Berufung nach Erlangen als Entwicklungsingenieur in verantwortlicher
Position bei Siemens tätig gewesen war.
Einig sind sich
die Hochschullehrer in ihrer Forderung nach einer stärken Zusammenarbeit
zwischen medizinischen und technischen Disziplinen. Prof. Horn-egger:
„Bereits die Informatikstudenten müssen früher an
mögliche Anwendungsfelder wie die Medizinische Bildverarbeitung
herangeführt werden. Sie sollen verstehen lernen, welche Informationen
ein Mediziner für seine Arbeit benötigt.“ So wird
es beispielsweise zum Standard, verschiedene Bilddaten wie aus einer
PET-Kamera und einem Computertomographen auf einem Bildschirm zu
vereinen. Ein möglicher Tumor und das menschliche Knochenskelett
können so nebeneinander betrachtet und zueinander in Beziehung
gesetzt werden.
Mit den Wünschen
der Mediziner an die Informatik machte die Studierenden in
einem „Gastvortrag“ Dr. Wolfgang Römer, Oberarzt
an der Nuklearmedizinischen Universitätsklinik Erlangen (Direktor:
Prof. Dr. Torsten Kuwert) bekannt. Sein Vortrag über die Fusion
medizinischer Bilddaten wurde per Videokonferenz aus Erlangen auch
nach Koblenz übertragen. Alle Sitzungen der Vorlesung „Medizinische
Bildverarbeitung“ werden aufgezeichnet und können unter
http://www5.informatik.uni-erlangen.de/lectures/WS0304/LectureDescription/
medbv-v/index.html heruntergeladen werden.
Joachim Hornegger,
geboren 1967, studierte Informatik an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, wo er 1996 mit einer Arbeit zur statistischen
Objektmodellierung und -erkennung promovierte. Anschließend
folgten Forschungsaufenthalte am israelischen Technion und am Massachusetts
Institute of Technology und ein Aufenthalt als Gastwissenschaftler
und Dozent am Computer Science Department der Stanford University.
1998 wechselte Prof. Hornegger zu Siemens Medical Solutions. Im
Jahr 2001 übernahm er dort im Geschäftsgebiet AX die Leitung
für die Medizinische Bildverabeitung und 2003 die Gesamtverantwortung
für die Bildsystementwicklung. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte
von Prof. Hornegger liegen vor allem auf dem Gebiet der interaktiven
medizinischen Bildverarbeitung wie der 3D-Rekonstruktion aus Projektionen,
der Fusion multimodaler Sensordaten sowie der intuitiven Benutzerführung
unter Zuhilfenahme von Algorithmen des Rechnersehens und der Sprachverarbeitung.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Joachim
Hornegger
Lehrstuhl für Mustererkennung
Tel.: 09131/85
-27883
Joachim.Hornegger@informatik.uni-erlangen.de |