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vulkane unter wasser
 

Beteiligung des Instituts für Paläontologie am EU-Projekt OASIS
Vulkane unter Wasser

Vulkane mögen ungemütliche Nachbarn sein, doch schaffen sie in ihrem Umfeld eine Zone der Fruchtbarkeit. Am Meeresboden ist das nicht anders als auf der Erdoberfläche: bei näherer Betrachtung erweisen sich Unterwasservulkane sogar als Zentren der Evolution. Zwei dieser meeres- bedeckten Gipfel haben 28 Wissenschaftler aus mehreren Ländern Europas, darunter Tim Beck vom Institut für Paläontologie der Universität Erlangen Nürnberg, auf einer vierwöchigen Expedition in Augenschein genommen. Am 12. Dezember 2003 kehrte das Forschungsschiff „Meteor“ von seiner Fahrt im Dienst des EU-Projekts „OASIS“ zurück.

OASIS steht für „Oceanic Seamounts: An Integrated Study“. An dem von der Europäischen Union geförderten Projekt beteiligen sich neun europäische Forschungseinrichtungen, koordiniert von Dr. Bernd Christiansen, Institut für Hydrobiologie und Fischereiwesen der Universität Hamburg. Prof. Dr. Andre Freiwald und seine Mitarbeiter am Paläontologischen Institut in Erlangen interessieren sich seit längerem für die Zusammensetzung der Arten und die ökologischen Prozesse von heutigen und fossil überlieferten Meeresökosystemen, was zu der Partnerschaft im OASIS-Projekt führte. Angesteuert wurden diesmal der „Seine Seamount“ vor Marokko und der „Sedlo Seamount“ nördlich der Azoren. Gegenwärtig sind etwa 30.000 Unterwasservulkane in den Weltmeeren bekannt, von denen viele aktiv sind; genau erforscht wurden jedoch nur wenige.

Unterwasservulkane zwingen der Meeresströmung ein spezielles Muster auf, das zu einer enormen Konzentration von Nahrung besonders im Bereich der Gipfelregionen führt. Von dieser Planktonsuppe kann sich eine extrem arten- reiche Lebensgemeinschaft ernähren. Die Forscher erfassten unter anderem die typischen Strömungsverhältnisse in der Nähe der Seamounts, bestimmten die Wasserqualität und stellten fest, was dort lebt. Eine Vielzahl von Organismen wurde gezählt, vor allem festsitzende Tiere wie Schwämme, Tiefwasserkorallen und Seeanemonen, daneben außerdem einige Fische, Garnelen, Krabben, Seesterne und Medusen.

Das internationale OASIS-Forscherteam hat, unter Federführung des World Wildlife Fund (WWF), vor wenigen Tagen eine zentrale Informationsbroschüre zum Thema Seamounts des Nordost-Atlantiks veröffentlicht. Weitere Informationen zum OASIS-Projekt und über den Seamount Report sind unter www.pal.uni-erlangen.de erhältlich.

Weitere Informationen

Prof. Dr. André Freiwald
Tel.: 09131/85 -26959
andre.freiwald@pal.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3431 vom 17.12.2003

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