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Universität
sucht Zeitdokumente
Vom Dachboden in den Tresor
Alte Fotokisten werden zum Schatz: Das Universitätsarchiv
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
sucht Zeitdokumente, die den Universitätsalltag seit dem Zweiten
Weltkrieg dokumentieren. Zur Vervollständigung ihrer Sammlung
werden Fotografien aus den Jahren 1945 bis 1970 gesucht. Von besonderem
Interesse sind private Fotosammlungen von Schlossgartenfesten, Studenten-
und Hochschulfesten, aus Vorlesungen und Seminaren, die zu Forschungszwecken
der Universität kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Der bisherige
Fotobestand des Universitätsarchivs ist durch Schenkungen,
Zufallsfunde und private Nachlässe entstanden. Als typischer
Zufallsfund ist eine Fotoreihe einzuordnen, die das Kollegienhaus
als Krankenlazarett im Ersten Weltkrieg zeigt: Der Senatssaal ist
zur Krankenstube umfunktioniert, Eisenbettgestelle stehen anstelle
der Professorensessel, und unter den Portraits der bayerischen Könige
harren die Kriegsverwundeten ihrer Genesung. Solche Bildaufnahmen
vermitteln oft mehr von den zeitbedingten Umständen als zentimeterdicke
Aktenbündel. Die Schwarzweißaufnahmen fanden sich erst
kürzlich in einem historischen Schriftwechsel mit dem Ministerium.
„Diese Funde sind rar“, weiß der Universitätsarchivar
Dr. Clemens Wachter aus seiner vierjährigen Sucharbeit in den
Kellern der Hochschule zu berichten. „Gerade in der Zeit seit
dem Zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre hinein. Deshalb bittet
jetzt die Universität die Bürger, ihre privaten Fotosammlungen
nach historischen Aufnahmen von Studenten, Professoren und Veranstaltungen
zu durchsuchen.“
Wer fündig
wird und der Universität Fotografien zur Verfügung stellen
möchte, dem steht Dr. Clemens Wachter vom Universitätsarchiv,
Schuhstraße 1a (Neubau UB), Raum 3.024, als Ansprechpartner
zur Verfügung. Telefonisch (09131/85 -23948) sollte jedoch
ein Termin vereinbart werden: schließlich müssen die
Fotos persönlich entgegengenommen und gemeinsam durchgesehen
werden, um die wichtigen Informationen über das Dargestellte
aufzunehmen und zu dokumentieren.
Das Universitätsarchiv
ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Geschichte der
1743 gegründeten Universität. In den Magazinen lagern
die fast vollständigen Unterlagen der Universitätsverwaltung
seit 260 Jahren, unter anderem bestehend aus studentischen Disziplinarakten,
Rechnungswesen und Vermögensverwaltung. Daneben sind es vor
allem auch Unterlagen der Fakultäten, wie etwa Dekanats- und
Promotionsakten, die die Archivbestände auszeichnen.
Weitere Informationen
Dr. Clemens
Wachter
Universitätsarchiv
Tel.: 09131/85 -23948
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