Internationales
Symposium über Korallenriffe
U-Boot auf dem Schlossplatz
Kaum entdeckt, schon vom Aussterben bedroht: Korallenriffe in den
Tiefen des Nordatlantik zeigen unerwartet vielfältiges Leben,
aber auch deutliche Spuren der Zerstörung. 120 Spezialisten
aus 16 Ländern treffen sich von 9. - 12. September 2003 zu
einem ad-hoc-Symposium in Erlangen, um neueste wissenschaftliche
Ergebnisse und umweltpolitische Strategien zu diskutieren. Mit einem
Vortrag über das größte Barriereriff der Welt am
9. September und einer Movie-Night am 10. September - beides in
der Aula des Erlanger Schlosses - wird die Öffentlichkeit einbezogen.
Außerdem wird an diesen beiden Tagen das deutsche Forschungstauchboot
JAGO auf dem Schlossplatz ausgestellt.
“Tiefwasser-Riffe
haben neben ‘Schwarzen Rauchern’ und Schlammvulkanen
eine neue Runde der geo-biologischen Meeresforschung eingeleitet”,
erklärt Prof. Dr. André Freiwald vom Institut
für Paläontologie der Universität Erlangen-Nürnberg,
Organisator der Tagung und Koordinator eines inter-nationalen Projekts
zur Kartierung der Riffe. Entlang des nordwesteuro-päischen
Kontinentalrandes wurde erst vor kurzem in 250 bis 1000 m Wassertiefe
ein Korallengürtel aufgefunden, der 4.500 km umspannt und damit
das bekannte australische Great Barrier Reef um weit mehr als das
Doppelte übertrifft. Vor Irland haben Tiefseekorallen in zwei
Millionen Jahren bis zu 200 m hohe Türme aufgebaut.
Videokartierungen
mit Unterwasserrobotern und Forschungstauchbooten zeigen spektakuläre
Bilder von farbenprächtigem Gewimmel und filigraner Schönheit;
zugleich dokumentieren sie, in welchem Ausmaß die Schleppnetze
der Hochseefischerei dieses einzigartige Ökosystem bereits
zerstört haben. Diese prekäre Situation führte dazu,
dass Tiefwasser-Riffe auf der OSPAR-Umweltministerkonferenz im Juni
dieses Jahres als unmittelbar schützenswert benannt wurden.
In seinem Vortrag
über die Tiefwasser-Riffe am europäischen Kontinentalrand
am Dienstag, 9. September 2003, 20.00 Uhr, berichtet Prof. Dr. Wolf-Christian
Dullo aus Kiel über diese fantastische und bedrohte Welt. Im
Anschluss daran wartet ein besonderes Glanzlicht auf die Vortragsgäste
und auf abendliche Passanten: das Tauchboot JAGO auf dem Schlossplatz
wird ab 21 Uhr etwa eine halbe Stunde lang beleuchtet. Die Movie
Night am Mittwoch, 10. September 2003, bietet ab 20.00 Uhr sieben
Videobeiträge mit den neuesten Unterwasseraufnahmen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. André
Freiwald
Institut für Paläontologie
Tel.:09131/85 -26959
andre.freiwald@pal.uni-erlangen.de
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