Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100jährigen
Bestehen der Psychiatrischen Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg
tritt amSamstag, 29. März 2003 um 15.00 Uhr die Patientenbühne
des Bezirkskrankenhauses Günzburg mit dem Stück "Das
Streichquartett" von Szoke Szakall im Erlanger Schloss auf. Die
Patientenbühne besteht bereits seit über 25 Jahren, hat
den Bayerischen Sozialpreis erhalten und ist bundesweit mit großem
Erfolg aufgetreten. Dieses Jahr kommt sie erstmals nach Erlangen.
Die Öffentlichkeit ist herzlich einladen, an diesem besonderen
Ereignis teilzunehmen und zu sehen, mit welchem Erfolg psychiatrische
Patientinnen und Patienten auf der Bühne stehen.
Theater als Therapie?
Theater spielen als Therapie wurde erstmals im Herbst 1976 in Günzburg
im Rahmen der Bewegungstherapie begonnen. Inzwischen engagieren
sich auch andere Psychiatrische Kliniken Deutschlands in der Theaterarbeit.
Diese Arbeit hilft Patientinnen und Patienten, ihre Ängste
zu überwinden und Selbstwertgefühl aufzubauen. Gerade
der Auftritt in der Öffentlichkeit unterstützt dabei,
zu der eigenen Krankheit zu stehen. Das Erfolgserlebnis, sich nicht
mehr zu verstecken und dabei auch noch Außergewöhnliches
zu leisten, ist ein Highlight für die Schauspielerinnen und
Schauspieler der Patientenbühne. Das hilft sowohl den Schauspielern
im Speziellen als auch der Psychiatrie insgesamt, die immer noch
existierenden Vorurteile gegen psychisch Kranke und ihre Behandlung
abzubauen.
Wirklich Violine gespielt wird in der Komödie "Das Streichquartett"
von Szoke Szakall nicht. Das Stück dreht sich um ein Streichquartett,
von dem ein wichtiger Geschäftsabschluss abhängt, dessen
Musiker aber nicht spielen können. Je näher die Stunde
der Wahrheit kommt, umso grotesker werden die Ausreden, die ein
Hinausschieben des Vorspielens zum Ziel haben. Musikalisch einstimmen
auf das Stück wird das professionelle "Bubenreuther Streichquartett"
mit dem Sonnenaufgangsquartett von Joseph Haydn. Die Vorstellung
beginnt um 15.00 Uhr. Einlass ist ab 14.45 Uhr, Ende um ca. 16:30
Uhr. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
Dr. Ariane Peine
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel. 09131/853-4147
ariane.peine@psych.imed.uni-erlangen.de
Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3111 vom 24.03.2003