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studierende mit großer mehrheit für einführung eines semestertickets
 

Umfrageergebnisse präsentiert
Studierende mit großer Mehrheit für Einführung eines Semestertickets

Die Studierenden der Universität Erlangen-Nürnberg wollen ein Semesterticket. Dies ist das Ergebnis einer Befragung, die im Januar und Februar während der Rückmeldung an den Hochschulstandorten Erlangen und Nürnberg durchgeführt wurde. Über drei Viertel halten demnach das Semesterticket generell für sinnvoll. Fast sechzig Prozent haben sich für das so genannte Solidarmodell ausgesprochen.

Bei diesem Modell wird von allen Studierenden bei der Einschreibung oder Rückmeldung ein fester Betrag entrichtet. Dafür können für sechs Monate rund um die Uhr alle Verkehrsmittel im Verkehrsverbund genutzt werden. Der Studentenausweis reicht als Fahrkarte. Alternativ stand das so genannte Komponentenmodell zur Wahl. Dem zu Folge dürfen Studierende gegen eine geringe Gebühr nur abends sowie am Wochenende mit dem Studentenausweis kostenlos fahren. Für Fahrten an Werktagen wäre dann eine Ergänzungskarte notwendig. Für dieses Modell haben sich rund acht Prozent der Befragten ausgesprochen.

Insgesamt wurden 6189 Fragebögen ausgewertet, die von den Studierenden während der Rückmeldung im Januar und Februar ausgefüllt wurden. In Nürnberg fällt die Zustimmung zum Semesterticket deutlich höher aus als in Erlangen (85,8 Prozent zu 72 Prozent). Dies wird auch durch eine bereits Mitte 2002 durchgeführte Befragung an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule bestätigt (89,2 Prozent Zustimmung zum Semesterticket, rund 69 Prozent für ein Solidarmodell).

An der EWF halten rund 90 Prozent der Studierenden das Semesterticket für sinnvoll. An der WiSo, der Theologischen und den Philosophischen Fakultäten bejahen dies jeweils über 80 Prozent. Die Zustimmung zum Solidarmodell liegt in der EWF bei drei Vierteln, in den anderen genannten Fakultäten jeweils über zwei Drittel. Am geringsten ist die Zustimmung unter den angehenden Medizinern. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten in dieser Gruppe hält die Einführung für sinnvoll, rund 60 Prozent lehnen das Ticket generell ab. Wenig Begeisterung auch unter den Studierenden an der Technischen Fakultät und der Naturwissenschaftlichen Fakultät: Rund vierzig Prozent sind dort gegen ein Semesterticket.

Interessant ist auch die Verteilung nach Geschlecht. Sowohl unter den männlichen als auch den weiblichen Befragten überwiegt die Zustimmung zum Solidarmodell. Unter den Frauen ist sie mit 62 Prozent aber deutlich stärker ausgeprägt. Unter den Männern liegt sie bei 54 Prozent.

Die Umfrage wurde unterstützt von der Hochschulleitung der Universität. Wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wurde sie von Prof. Dr. Johann Bacher, Lehrstuhlinhaber für Soziologie an der WiSo, und Diplom-Sozialwirt Knut Wenzig, der die Ergebnisse im Rahmen eines Pressegespräches am 20. Februar 2003 erläuterte.

“Attraktivität wird gesteigert”
Der Kanzler der Universität Erlangen-Nürnberg, Thomas A.H. Schöck, sieht in der Einführung eines Semestertickets nach dem Solidarmodell eine “Attraktivitätssteigerung für den Hochschulstandort Erlangen-Nürnberg” und verweist unter anderem auf die positiven Auswirkungen bei der Wohnraumsituation. Dem stimmt auch Stefan Haubold von der studentischen Initiative SeTi@Hochschule zu. Er interpretiert die Umfrageergebnisse als eine eindeutige Willensäußerung der Studierenden: “Dies ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Einführung eines Semestertickets im Großraum Nürnberg.” Die Preisfindung mit dem Nahverkehrsanbieter VGN sei aber noch nicht abgeschlossen. Die derzeitig diskutierte Preisspanne liege zwischen 75 und 90 Euro. Solidarmodelle sind in Bayern bislang in Bayreuth, Regensburg, Augsburg und Würzburg eingeführt. Die Preise für die dortigen - viel kleineren Verkehrsverbünde - liegen zwischen 18,86 Euro und 36,60 Euro.

Neben der Universität Erlangen-Nürnberg haben sich auch die übrigen vier Hochschulen in Nürnberg (Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule, Evangelische Fachhochschule, Akademie der Bildenden Künste, Musikhochschule Nürnberg-Augsburg), das Studentenwerk, die Oberbürgermeister der Region, die Regierung von Mittelfranken, das Wirtschaftsministerium und das Wissenschaftsministerium für die Einführung des Semestertickets ausgesprochen. Dort liegt der ausgehandelte Kompromiss derzeit zur juristischen Prüfung und Zustimmung vor.

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage sind im Internet nachzulesen unter der Adresse www.semesterticket.org.

Semesterticket aus studentischer Sicht (PDF)
Wissenschaftliche Auswertung der Umfrage (PDF)
Fragebogen (PDF)

Weitere Informationen

Kanzler
Thomas A.H.Schöck
Tel.: 09131/ 85 -26603

SeTi@Hochschule
Stefan Haubold
Tel.: 09131/ 93 22 59


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3083 vom 20.02.2003



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