Institut
für Pädagogik
Wie Bürgerinnen und Bürger an der Stadtentwicklung beteiligt
werden können
Immer öfter
ist die Rede von der Bürgerschaft als “Partner der kommunalen
Planung und Politik”. Auf einer Fachkonferenz regte der Deutsche
Städtetag jüngst gar die Schaffung der “Bürgerkommune”
an. Mit diesem Modell würde es Bürgerinnen und Bürgern
durch weitreichendes “Mitmachen und Mitentscheiden”
ermöglicht werden, mehr Verantwortung als bisher für ihre
Stadt zu übernehmen. Über diese und andere Vorschläge
diskutieren Experten auf einer Tagung des Instituts für Pädagogik
am Samstag, 15. Februar 2003, ab 9.30 Uhr im “Haus für
Zukunft”, Gebbertstr. 1 in Erlangen.
Bürgerinnen
und Bürger artikulieren immer lauter ihren Wunsch nach mehr
Mitgestaltungsmöglichkeiten. Besonders im Hinblick auf die
Entwicklung ihrer Stadt wollen sie mitreden und ihre Erfahrungen
als ”Experten vor Ort” einbringen. Kommunen sind verstärkt
angehalten, dieses Engagement in die kommunalen Handlungsfelder
einzubinden. Der Begriff “Bürgerbeteiligung” wird
mittlerweile in aller Munde geführt. Seine inhaltliche Füllung
reicht von der Übertragung kommunaler Aufgaben in Bürgerhände
bis hin zu Entscheidungsrechte für Betroffene von städtebaulichen
Maßnahmen.
Wie Bürgerbeteiligung
aussehen könnte, ist Thema der Tagung “Bürgerbeteiligung
in der Stadtentwicklung” unter Leitung von Prof. Dr. Eckart
Liebau, Lehrstuhlinhaber für Pädagogik an der Universität
Erlangen-Nürnberg. Erfolgreiche Beispiele von “Bürgerbeteiligung”
auf unterschiedlichen Gestaltungsebenen machen den Begriff anschaulich.
Im ersten Block
der Tagung werden Beteiligungsmodelle aus verschiedenen Städten
vorgestellt. In Basel läuft ein gesamtstädtischer Diskurs
über die zukünftige Entwicklung der Stadt, in München
wurde der Wiener Platz unter Beteiligung verschiedener Betroffenengruppen
umgestaltet, in Freiburg das nachhaltige Stadtteilmodell “Vauban”
entwickelt. Der zweite Block behandelt Organisationsformen und Potentiale
von zwei Methoden der “Bürgerbeteiligung”, der
so genannten “Bürgergutachten” und des “Community
Organizing”.
Das Institut
für Pädagogik ist Partner des Kooperationsprojektes “Haus
für Zukunft: Erlangen 2030”. In diesem vom Bundesministerium
für Forschung und Bildung geförderten Vorhaben arbeiten
Institute der Friedrich-Alexander-Universität und die Stadt
Erlangen zusammen. Das Projekt untersucht und fördert eine
am Leitbild “Gesundheitsstadt” orientierte Stadtentwicklungspolitik,
die Rückhalt im zivilgesellschaftlichen Engagement der Bevölkerung
findet.
Weitere Informationen
Heike Enhuber
Institut für Pädagogik
Tel.: 09131/85 -26434
heenhube@phil.uni-erlangen.de
Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3074 vom 07.02.2003
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