Besucherbefragung
im Rahmen eines Forschungspraktikums
Fragen rund um das Automobil
Können sich Menschen ohne PKW-Führerschein für Autos
begeistern? Empfinden Frauen eher als Männer das Autofahren
in Deutschland als teuer? Sind ADAC-Mitglieder gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen
auf Autobahnen? Solche und viele weitere Fragestellungen beschäftigen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Forschungspraktikums
am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg,
das aus Anlass einer Ausstellungskooperation mit dem Landesmuseum
für Technik und Arbeit in Mannheim eine Besucherbefragung durchführt.
Unter dem Titel
„Lust am Auto“ ist noch bis zum 31. März 2005 eine
vielseitige und unkonventionelle Ausstellung in Mannheim zu sehen,
die seit ihrem Start im September 2004 bereits ein reges Medieninteresse
ausgelöst hat. Weniger die Maschine „Automobil“
selbst als vielmehr ihr Einfluss und ihre Bedeutung für den
Einzelnen wie für die gesamte Gesellschaft stehen dabei im
Vordergrund. Das „Erlebnis“ rund ums Auto und damit
einhergehende Wahrnehmungen und Versinnlichungen sind bestimmend
für die inhaltliche Konzeption und die bühnenbildnerische
Inszenierung dieser Ausstellung. Mehrere Tausend Menschen - darunter
Schulklassen, Auto-Fans, Auto-Kritiker, Familien, Club-Mitglieder,
an Technikgeschichte Interessierte etc. - werden in den kommenden
viereinhalb Monaten als Besucher erwartet.
Für den
empirisch orientierten Sozialforscher bietet sich hier ein interessantes
Untersuchungsfeld, das zum Einsatz unterschiedlichster Methoden
und Vorgehensweisen einlädt und auch aus anderen Gründen
vorzüglich für ein Lehrforschungsprojekt geeignet ist.
Studierende können hier ein empirisches Forschungsprojekt von
der Entwicklung und Auswahl der Methoden über die systematische
Datenerfassung, -verarbeitung und -auswertung bis hin zum Anfertigen
eines schriftlichen Ergebnisberichtes sowohl mitverfolgen als auch
aktiv und gestalterisch daran teilnehmen.
Neben unterschiedlichen
Varianten von standardisierten Fragebögen kommen beispielsweise
Interviewverfahren, Gruppendiskussionen und Beobachtungsübungen
zum Einsatz. Die Ergebnisse sollen zum einen den Ausstellungsmachern
und Museumsverantwortlichen Rückmeldung über die Ausstellung
geben, aber auch Aussagen zu jüngeren Entwicklungen zulassen,
etwa im Fahrverhalten, bei der Kaufentscheidung oder bei allgemeinen
Einstellungen „in Sachen Automobil“, etwa bezüglich
der aktuellen umweltpolitischen Debatte.
Die Universität
unterstützt das Lehrforschungsprojekt finanziell. Darüber
hinaus werden zu einzelnen Sachthemen Kooperationen mit Unternehmen
und Organisationen aus der Region angestrebt - auch im Sinne des
Sponsorings, etwa von Qualifizierungsarbeiten der beteiligten Studierenden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Gert
Schmidt
Lehrstuhl für Soziologie I
Tel.: 09131/85-22378 u. -22084
gschmidt@phil.uni-erlangen.de
Dipl.-Psych.
Markus A. Pabst
Tel.: 09131/85-26303
mspabst@phil.uni-erlangen.de
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