Projekt „Vernetzen+Lernen“ läuft ein weiteres Jahr
Handbuch für Seniorennetz-Gründer in Aussicht

Viel Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement zeigen Seniorinnen und Senioren in Bayern, die Interessenten aus ihrer eigenen Altersgruppe an die Nutzung von Computer und Internet heranführen. Die Unterstützung, die sie dabei von der Einrichtung FIM-NeuesLernen der Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit dem SeniorenNetz Erlangen (SNE) erhalten, ist nun für ein weiteres Jahr gesichert. Das Bayerische Staatministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen hat einer Verlängerung des Projekts „Vernetzen+Lernen“ zugestimmt. Ab 1. September 2004 sollen bestehende Ansätze ausgebaut werden und „weiße Flecken“ möglichst von der bayerischen Landkarte verschwinden.

Internetcafés für ältere Menschen, selbstorganisierte Kurse, Neigungsgruppen, Betreuungs- und Beratungsangebote: zahlreiche Initiativen dieser Art gibt es mittlerweile in Bayern. Zwölf davon gehören dem Dachverband Bayerisches SeniorenNetzForum (BSNF) e.V. an, für den das Erlanger Kooperationsprojekt als Taufpate gelten kann. Dezentralität, lokale Verankerung und Eigenverantwortlichkeit, die zu den Stützpfeilern des bayerischen Modells zählen, werden durch ein übergreifendes Angebot an Hilfestellungen ergänzt, die bei Bedarf abgerufen werden können.

Seit Beginn des Jahres 2004 wird in Erlangen außerdem eine altersgerechte Variante von E-Learning erprobt. Als Basis dient eine Kommunikations- und Lernplattform, welche FIM-NeuesLernen an die Bedürfnisse von Senioren und Seniorinnen angepasst hat. Die Ergebnisse eines ersten Schulungsdurchlaufs werden derzeit ausgewertet, das zweite Kurstrimester wird vorbereitet. Zur Zeit liegt das Augenmerk darauf, Bewohner von Altenheimen und andere Personen einzubeziehen, deren Weg zu modernen Informations- und Kommunikationsmitteln durch vergleichsweise hohe Hürden erschwert ist.

Bis August 2005 soll zudem eine mobile, flexible Demonstrations- und Schulungseinheit entstehen, auf die alle interessierten Initiativen und Einzelpersonen Zugriff haben. Zur Unterstützung der Know-How-Transferaktivitäten des Dachverbands BSNF ist ein System geplant, das es erleichtert, neue Terrains zu sondieren und mit Schlüsselpersonen zu sprechen, Patenschaften einzurichten und kurzfristige Schulungen zu organisieren. Fünf neue Initiativen hofft man mit einer solchen Starthilfe ins Leben zu rufen. Neben überregionalen Treffen und Trainingsmaßnahmen ist weiter beabsichtigt, ein Handbuch zur Gründung von Senioren-Computerinitiativen zusammenzustellen, das „best practice“-Erfahrungen mit einem informativen Ratgeber-Teil kombiniert.

Um die Erfolgsgeschichte des Projekts „Vernetzen+Lernen“ abzurunden, für das der Kreisverband Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes seit 2002 als Träger einsteht, wird 2005 die Verlängerung um ein weiteres Jahr angestrebt. Ausführliche Informationen über das Projekt finden sich im Internet unter www.fim.uni-erlangen.de oder www.bsnf.de. In Herzogenaurach laden Seniorenbeirat, Kulturamt und Volkshochschule zusammen mit FIM-NeuesLernen am Dienstag, 5. Oktober 2004, zu einer eigens angesetzten Informationsveranstaltung mit dem Titel „Internet und ältere Bürger“ um 15.00 Uhr in den Sitzungssaal des Rathauses.

Weitere Informationen

Marcel Plechaty M.A.
Projektleiter
Tel: 09131/507292
marcel.plechaty@fim.uni-erlangen.de
www.fim.uni-erlangen.de

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.709 vom 17.08.2004